fullscreen: Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie

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Erster Teil. Die deutschen Landschaften. 
3. Warum liegen die Sudeten entlang und in ihren Thiilern so viele gewerb- 
fleifsige Städte? 
4. Inwiefern war Breslaus Lage für seine Entwicklung entscheidend? 
5. Gieb Gründe für den Lauf der Eisenbahnen an! 
6. Weise die Verwandtschaft im Erwerbsleben dieser Landschaft und dem 
des rhein.-westf. Schiefergebirges nach! 
7. Vergleiche die Sudeten, das Erzgebirge, den Thüringer- und Frankenwald, 
den Harz, den Jura, die Vogesen und den Schwarzwald hinsichtlich ihrer Bedeutung 
für Handel und Gewerbe! 
8. Schlesien und die oberrhein. Tiefebene, ein Vergleich. 
9. Reise von Köln nach Königshütte a) über Hannover, b) über Kassel, 
c) über Frankfurt a. M. ! 
b) schriftliche: 
i—6 siehe Landschaft III. 
7. Lege verschiedene Querschnitte durch die Mulde! 
Anhang: Kulturbilder. 
Die Glasfabrikation. 
Die Glasmacherei, eine ägyptische Erfindung, wurde von 
Ägypten und Asien aus zunächst nach Rom und Venedig, und von 
dort nach Frankreich und Deutschland verpflanzt. Während in un- 
serm Lande noch im 10. und 11. Jahrhundert Glimmer und Marien¬ 
glas fast ausschliessliche Benutzung für Fenster fanden, stand schon 
im Mittelalter die deutsche Glasindustrie auf einer hohen Stufe der 
Vollkommenheit, wovon vor allem die herrlichen und farbenprächtigen 
Kirchenfenster aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert Zeugnis ab¬ 
legen, die in vielen Domen und Münstern einen Schmuck bilden, 
der noch heute unsere gröfste Bewunderung erregt. Auch die pracht¬ 
vollen Trinkgläser aus dem 14. Jahrhundert fesseln den kunstsinnigen 
Beschauer aufs höchste. 
Der wichtigste Bestandteil des Glases ist die Kieselerde 
(Sand - Quarz), der je nach der Art des zu bereitenden Glases mehr 
oder weniger Kali (Pottasche), Natron (Soda, Koch- und Glauber¬ 
salz), Kalk (gebrannter Kalkstein, Kreide u. a.), Bleiglätte und Mennige 
zugesetzt werden. Das aus diesen Stoffen hergestellte Gemenge (Glas¬ 
satz) wird nun in grofse Schmelztiegel (Glashäfen) gefüllt, die aus 
Thon und Chamotte hergestellt sind und in glühendem Zustande 
auf dem Boden des Glasofens ruhen. Durch etwa iostündiges Er¬ 
hitzen (Heifsschüren) wird der Glassatz dünnflüssig uud die von 
der Kieselerde unzersetzt gebliebenen Stoffe scheiden sich als Galle 
ab und werden abgeschöpft. Sobald alle Luftblasen verschwunden 
sind, läfst man durch sogenanntes Kaltschüren die glühende Masse 
bis zu der Temperatur erstarren (zähflüssig werden), die zur weiteren 
Verarbeitung nötig ist.
	        
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