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Die einzelnen Länder Amerikas.
bedeutender Anzahl. Auch der Wasch- und der sonderbare
Wolfbär sind hier zn Hause. An wildem Geflügel,
besonders Wasser- und Sumpfvögeln, fehlt es nicht; das
Meer und die innern Gewässer liefern viele Fische, auch
Robben und Walisische. Während der Sommermonate erscheinen
Muskiten- Schwärme als eine furchtbare Plage. — Euro¬
päische Getreide- und Gemüsearten werden bereits hin und
wieder gebaut; die südlichen Gegenden haben herrliche Wal¬
dungen von Cedern, Ahorn, Eichen, Nadelholz, Pappeln,
Birken und Erlen; weiter nach Norden bedecken Sträucher
und Kräuter — und in der kalten Zone Moose urd Flechten
den Boden. — Von Metallen sind Blei, Kupfer und Eisen,,
von andern Mineralien Steinkohlen, Marmor, Asbest und
Bergöl vorhanden.
§. '1115. Die Zahl der Bewohner ist gering und
mag kaum J/2 Milk, betragen. Sie bestehen aus Indianern,
Eskimo'ö und Europäern. Indianer werden die Urein¬
wohner Amerika's, mit Ausschluß der Eskimo's, genannt;
letztere sind wahrscheinlich aus dem nordöstlichen Asien einge¬
wandert. Jene bilden eine eigene Menschenrasse, nämlich die
amerikanische (§. 125 d. Einl.) Die Hautfarbe derselben
ist braunroth oder kupferfarbig, das Haar dünn, straff und
schwarz, das Gesicht platt mit hervorragendem Kinn und
Backenknochen; die Augen sind tiefliegend. Der Indianer hat
einen schlanken, muskulösen Körper von mittlerer Größe, der
Starke und Gelenkigkeit mit Ausdauer verbindet. Er ist
Krankheiten wenig unterworfen und kann die größten Anstren¬
gungen, EntbehruugLn, Kälte und Hunger ertragen. Aeußerst
fein' sind seine Sinne. Obgleich roh und unwissend, können
demselben Verstand und Witz und große Geschicklichkeit zu
mechanischen Arbeiten nicht abgesprochen werden. Er ist
sanft und umgänglich, sehr gastfreundlich und mildthätig und
beweist in- Gefahren hohen Muth und eine große Gleich¬
giltigkeit gegen das Leben. Der größte Schmerz ist nicht im
Stande, ihm auch nur einen Ton. der Klage auszupressen.
Er liebt den Krieg, und Zorn und Rache verleiten ihn nicht