IV, Das britische Nord-Amerika. 9."»?'
in sanft ansteigenden Bergen; längs Kanada'ö Grenze zieht
das Albany-Gebirge. Dichte Wälder und Wildnisse und
Sumpfe lagern noch über weite Strecken, durchzogen von
zahlreichen Flüssen. Der ansehnlichste ist der St. John,
der, am Albany-Gebirge entspringend, im Ganzen nach Süden
fließt und sich mit der Fundy-Bai vereinigt. — Klima und
Naturerzeugnisse stimmen mit denen Kanada's überein. Der
Winter hat eine Dauer von sechs Monaten; die angenehmste
Jahreszeit ist der Herbst. — Die Bewohner sind europäischer
Abstammung, hauptsächlich ans Groß-Britanien, Deutschland
und Frankreich eingewandert. Die Zahl der Indianer hat
sich immer mehr vermindert. Wie in Kanada herrscht auch
hier völlige Gewissensfreiheit; die meisten''Bewohner aber
bekennen sich zur anglikanischen Kirche. — Die wich¬
tigsten Nahrungszweige sind Acker- und Bergbau, Viehzucht
und Fischerei. Ein lebhafter Handel wird getrieben; Fische,
Häute und Pelzwerk, Holz lind Holzwaaren werden, in großen
Quantitäten ausgeführt. — Die Regierung findet sich iu den
Händen eines Statthalters, dem ein Ober- und Unterhaus
zur Seite steht. Nur wenig Militär wird unterhalten. Diese
Provinz wird in elf Kantone eingetheilt. — Frederikton,
die regelmäßig gebaute Hauptstadt der Provinz und der Sitz
der Regierung, liegt im Osten von Quebeck am St. John
und hat 4000 Einwohner, welche Schifffahrt und Handel
treiben. — St. John, eine gut gebaute Stadt im Südosten
der vorigen und an der Mündung des gleichnamigen Flusses,
besitzt mehrere Unterrichts- und WohlthätigkeitS-Anstalten,
einen stark befestigten Hafen und zählt 16,000 Einwohner,
die einen regen Verkehr unterhalten.
3. N e u - S ch p t t l a n t.
§. 1130. Diese Provinz, aus der gleichnamigen Halbinsel
und der Insel Kap Breton bestehend, dehnet sich zwischen
— 017° der Länge und 43/3 — 47° der Breite
aus. Neu-Schottland steht durch eine 8 Meilen breite
Landenge mit NAl-Braunschweig in Verbindung und wird im