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stuft sich im W, S und 0, wenn nicht überall doch meistentheils in 2 durch
Randgeb. von einander getrennten Terrassen zur Küstenebene ab. Die oberste
Terrasse ist noch ein Theil der Scheitelfläche, die mittlere ein niedriges Pla¬
teau. Das Randgeb. zwischen der obern und Mittlern Stufe ist höher als das
zwischen der Mittlern und unteren.
2) Der 26estrand reicht vom Alt - Calabar und der Küstenebene v. Benin
bis zum Gariep. Südwärts bis an den Äquator rechnet man die Küste zu
Oberguinea (die Biafraküste); vom Äquator bis zum Cuanene erstreckt
sich Nieder- oder Südguinea. An die schwer zugängliche, im 8 ziemlich
unbekannte, überall ungesunde Küstenebene lehnen sich ostwärts Meridiange¬
birge, die sich, soviel bekannt, im N, der Insel Fernao do Po gegenüber, in
der gewaltigen vulkanischen Masse des Camerungeb. mit dem 13800' h.
Mongama Lobah (d. i. Götterberg) und im nördl. davon liegenden Rum-
bygeb. (der Qua) am höchsten erheben. Ob überall, wie im Congolande,
eine breite Mittelterrasse vorhanden ist, läßt sich bis jetzt noch nicht bestimmen.
3) Der Südrand, oder das Capland, vom Gariep bis zum Kei und
dem Kafernlande, ist der am besten bekannte Theil. Die unterste Terrasse, die
2—15M. breite Küstenebene des Caplandes, ist im^Vsandig und wasser¬
los, im 8 hügelig und z. Th. gut bewässert. Die 2. Terrasse, die 2 — 3000' h.
eintönige Karoo- (— harte) Ebene ist in der nassen Jahreszeit mit einem
schönen Blumen - und Grasteppich bedeckt, in der trockenen aber eine pflanzen¬
leere Wüste. Die 3. Terrasse, die 3 — 5000' h. Ebene des Gariep, ist eine
dürre, Wasser- und menschenleere Steppe, auf der sich einzelne Berge erheben.
Die Karoo wird von der Küstenebene durch die Zwarte Berge geschieden,
deren südwestl. Vorsprung die zw. der Tafel- und der Falschen Bai liegende
Halbi. des Caps der guten Hoffnung mit dem 3600' h. Tafelberge ist; den
Rand der innern Hochfläche bildet die Kette der Bokkeveld-, Roggeveld-
und Nieuweveldsberge, deren höchster Gipfel der 10000' h. Compaßberg ist,
und deren ostwärts streichende Fortsetzung das Capland vom Kafernland scheidet.
Das Gebirge ist höchst schwierig zu übersteigen, indem es nur von engen
Querthälern durchbrochen wird, durch welche die Flüsse zur Küste abfließen.
4) Der Ostrand reicht vom Gr. Keifluß bis zum B. von Aden; die
Küstenebene ist meist niedrig, einförmig, sumpfig und waldig, zur Regenzeit
überschwemmt und für Europäer ungesund. Die mittlere Terrasse, von wech¬
selnder Höhe und Breite, ist überall fruchtbar und gesund. Südl. vom Nyassa-
see ist die untere von der Mittlern durch das etwa 8000' h. Lupata-, die
mittlere von der oberen durch das höhere Furageb. getrennt, weiter nördl.
ist die Terrassensorm des Randes weniger deutlich ausgeprägt.
B. Das Bodenrelief Nordafrikas.
§. 430. Die Sahara.
Die etwa 120000 Hü M. große Sahara (§. 428.) ist eine 1000 — 2000' h.
Hochebene, die im N das Mittelmeer am B. von Sydra berührt, nach W hin
sich zum Ocean senkt und sich weit in denselben fortsetzend eine gefährliche
submarine Sandbank bildet; nach dem Sudan hin wird sie ebenfalls etwas
niedriger und sinkt gegen den östl. Atlas hin im Diled-ul-Gerid vielleicht bis