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dem Malaghettapfeffer benannt) bis zum C. Palmas, die Zahn-oder
Elfenbein-, die Gold- und die Sklavenküste bis zum Rio Lagos und die
Beninküste zu beiden Seiten der Nigermündung. Die Küstenebene ist 7 bis
15, im Nigerdelta bis 60 M. breit, niedrig, einförmig, z. Th. sumpfig und
ungesund.
2) Ost- (Tief- od. Flach-) Sudan, zw. der Sahara im N (16. Parallel)
und Südhochafrika im 8, Westsudan im W, Nubien und Habessinien im 0,
besteht größtentheils aus 1200 — 2000 F. h. Plateaur, die sich nordwärts nach
der Sahara abdachen, deren tiefste Einsenkung sich aber in der Mitte, zwischen
dem 19. und 16. Parallel, dem 30. und 35. Merid., befindet. Diese fast 900 F.
hohe wohl bewaldete, steinlose, in der Regenzeit weithin überschwemmte
Alluvialebene ist wahrscheinlich der Boden eines ausgetrockneten Süßwasser-
sees, von dem der Fittre-, Tsad- und Tuboriesee u. a. nur Reste sind. Die
Hochebenen sind in der nassen Jahreszeit schöne Weideländer, in der trocknen
aber dürre und nackte Wüsten; gegen 8 erheben sich auf ihnen einzelne Berge
und Gebirge, von denen der Alantika, 9000 F., in Adamaua südl. vom
Benue der höchste ist.
§. 432. Der Ost- und Nordrand.
1) Das Alpenland von Habessinien hängt mit dem Nordost-Ende von
Südhochafrika zusammen und senkt sich steil nach allen Seiten hin, ostwärts
nach der Küstenebene des Adellandes und Samharas. Es war einst der
Herd einer großartigen vulkanischen Thätigkeit, die aber gegenwärtig bis auf
mehre Thermen erloschen ist. Es besteht aus 3 von 3000 bis 13000 F. Höhe
nach dem Innern zu aufsteigenden Terrassen, z. B. der fast 6000 F. hohen
Ebene von Amhara, auf welchen und an deren Rande sich einzelne die Schnee¬
region berührende Berge und Kettengebirge befinden, deren mittelste die frucht¬
barste und menschenreichste ist, deren höchste zahlreiche Herden und eine alpine
Hirtenbevölkerung nährt. Gegen NW senkt sich Habessinien zu
2) den Stusenländern des Nil; a) das mittlere Stufenland (Kor-
dofan, Sennaar, Nubien) hat eine sehr verschieden gestaltete Oberfläche
mit nördl. und westl. Neigung, ist jedoch größtentheils eine 1500 —2000 F.
hohe Felsplatte, über die sich an den Rändern und im Innern Berge und Ge¬
birgsketten bis 7000 F. erheben und durch welche der Nil in tiefem, engen
Thale fließt. Die Hochflächen sind, soweit sie von den Tropenregen getroffen
werden, grüne Weideländer in der nassen Jahreszeit und nur in der trocknen
dürre Steppen, in Mittel- und Nordnubien aber wahre Sandwüsten. Nur
das Nilthal bildet eine lange aber schmale, fruchtbare Oase; — b) das untere
Stufenland (Ägypten) ist eine 1000—2000 F. hohe wüste Hochebene mit Bergen
von über 5000 F., In welche das fruchtbare Nilthal und die westl. Oasen tief
eingesenkt sind. Östlich vom Nilthal streicht die Arabische Bergkette
(im nördl. Theile Mokattamgeb. geheißen), aus der die alten Ägypter das
Material zu ihren Bauten (Syenit, Kalk, Sandstein) gewannen, gegen W
wird es durch die Libysche Bergkette vor dem Wüstensande geschützt; das
Nilthal, sich von 8 nach N erweiternd, ist an der schmälsten Stelle 3000 F.,
im N 2 Meil. breit, bei Assiuan nur noch 327 F. hoch.