Full text: Leitfaden für den geographischen Unterricht

71 — 
14) Bern, größter Kanton der Schweiz, hat 121 ^Mei¬ 
len und 500,000 Einwohner, die sich größtenteils zur re- 
formirten Kirche bekennen. Bern hat im Norden hügeliges 
Land, nordwestlich treten Züge des Jura (5000') herein, 
den Süden, das Berner Oberland, überlagern die mächtigen 
Berner Alpen mit den höchsten Bergen und ausgedehntesten 
Gletschern der Schweiz. Hier das Finsteraarhorn, über 
13,000', die Jungfrau, das Schreckhorn, der Mönch u. a. 
über 12,000' hoch. — Das Emmenthal von 40,000 Men¬ 
schen bewohnt, reich an Viehzucht und Gewerbfleiß. 
Bern an der Aar, die vorher den Brienzer und Thuner See 
bildet, 36,000 Einw./ Universität, Gold- und Silberwaaren, Ger¬ 
bereien; der Münster. 
Jnterlaken, zwischen dem Brienzer- und Thunersee, berühm¬ 
ter Badeort (Molkenkuranstalt). 
15) Freiburg, im Norden ebener, im Süden bergig, 
27 s^Meilen, 100,000 Einw., theils französischen, theils 
deutschen Stammes, mehr Katholiken als Protestanten. 
Freiburg an der Saane, 11,000 Einw., Bischofssitz, Holz- u. 
Käsehandel, große Kettenbrücke. 
Mußten, Schlacht 1476, am See gleichen Namens. 
16) Solothurn, von der Aar durchflossen, theilweise 
vom Jura bedeckt (der Weißenstein), hat 12 ^Meilen und 
70,000 katholische Einwohner. 
Solothurn, Bischofssitz, an der Aar, 6000 Einw., Kattun¬ 
fabrik, Handel. 
17) Graubünden, 140 sZMeilen, 90,000 Einw., 
theils reformirt, theils katholisch; Deutsche, Romanier und 
Italiener. Graubünden ist durchaus Alpenland mit großen 
Gletschern, z. B. dem mächtigen Berninagletscher, und über 
13,000' hohen Bergen, dem Lukmanier, Bernhardin, Splü¬ 
gen rc., über welche Pässe führen. 
Chur, in der Nähe des Rheins, 7000 Einw., Bischofssitz, 
Zinkbergwerke, Messingfabrikation. 
Das Engadin, ein 17—18 Stunden langes Thal, vom Inn 
durchströmt. 
b) die vier französischen Kantone. 
18) Neufchatel (Nöfschatell) oder Neuenburg, vom 
Jura überlagert, 14 ^Meilen, 87,000 meist reformirte 
Einwohner, die Uhren, Kattun und Spitzen verfertigen. 
Wein- und Obstbau, aber wenig Getreide. Vor 1848 
preußisch.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.