216 Die Königreiche Schweden und Norwegen.
reissenden Bergströmen, Seen und Sümpfen, an der
norwegischen Seite höchst steil.
Man rechnet Schweden und Norwegen zu 15,000
Quadratmeilen (um die Hälfte größer, als Deutschland),
mit nur 3,500,000 Jnw., von denen auf Schweden
2/500,000 kommen.
A. Schweden.
Boden und Klima. Der Boden Schwedens ist
überall bergig, und in den Thälern sind viele Landseen
und Sümpfe; der Norden des Landes ist fast ein unun¬
terbrochener Wald von Nadelholz und Gestrüpp. Längs
der Küste zieht sich eine Kette von kleinen Jnfeln (hier
Scheeren genannt) hin, welche zwar die Schifffahrt
erschweren, aber auch die Küsten gegen feindliche Angriffe
schützen.^— Die Luft ist kalt, aber rein und gesund.
Der Winter dauert 9 Monate, und obschon im höchsten
Sommer die Sonne im nördlichsten Theile des Landes
wahrend eines ganzen Monats nicht untergeht, so er¬
friert doch in den Sommermonaten nicht selmr das Ge-
rraide. v
Gewässer. Die Meere an den Gränzen sind schon
genannt. Im südlicheren Theile Schwedens sind große
Landseen. Der Mälarsee von 18 Q. M. hat 1300
Inseln, und fließt ab in den boltnischen Meerbusen; seine
Ufer sind mit Städten und Dörfern besetzt. Der Hiel-
marsee von 8 Q. M. richtet zuweilen große Ueber-
schwemmungen an, und steht durch den berühmten Tr oll-
hättakanal in Verbindung mit dem Wenersee von
48 Q. M., rpelcher Schwedens größter See ist. Die
Gotha elf leitet das Wasser dieses Sees ins Kattegat
ab, und hat große Wasserfälle. Der Wettersee von
17 Q. M. liegt 140 Ellen über der Ostsee, und brauset
ost ans, wobei aus den Tiefen seines Grundes ein Don¬
ner gehört wird; daher auch sein Name. Die Motala-
elf leitet sein Wasser, welches ihm 40 Flüsse zuführen,
in die Ostsee ab. Nördlicher fließt die Dalelf, Schwe¬
dens größter Fluß, der in zwei Armen (Osterdal und
Westerdal) von den Kiölen kommt, mehrere Falle hat,
einen sogar, wie man sagt, von 800 Fuß, und in den
boltnischen Meerbusen fällt. Einen ähnlichen Lauf haben
noch "nördlicher die Gideoelf, die Umeoelf, die Pi-