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D e r Ocean.
JJiit dem Ausdruck öc«m oder Weltmeer pflegt man eine»
niä)t genau begrenzten Begriff zu verbinden. Wir verstehen
hier nicht die einzelnen großen Theile, sondern die gestimmte
große Wasserfläche darunter, die wie oben gesagt gegen drei
Viertheile der Oberfläche unseres Planeten bedeckt und in allen
seinen Theilen und Armen, wenn auch hie und da nur durch
schmale Canäle (Meerengen) zusammenhängt. Wenngleich
der Ocean für sich selbst so viel Abwechselungen bei weiten nicht
darbietet, als daZ Land, so giebt er dennoch im Ganzen ge-
nommen Stoff zu einem höchst interessanten Gemälde und wenn
auch nicht leicht Menschen den Ocean um sein selbst willen be-
schiffen, so begegnen ihnen darauf doch so viel neue und höchst
merkwürdige Gegenstände, daß die Masse ihrer Erkenntniß
beträchtlich durch sie vermehrt wird.
Wir stellen uns zuerst im Geiste ans Gestade des Meeres
hin und messen mit unserm Blick die erstaunliche Wasserfläche.
Soweit das Auge reicht, erspähet es nichts als den Himmel
und das Meer; beide scheinen sich an den Grenzen des Hori-
zonts mit einander zu verbinden. Es ist ganz ruhig in der
Atmosphäre, kein Wölkchen am Himmel; das Meer erscheint
als ein unermeßlicher Spiegel und das azurne Gewölbe des
Himmels drückt sein Bild in diesem Spiegel ab, der dadurch
eine liebliche, den, Auge höchst angenehme biaulichgrünc Farbe
empfangt. Höchst überrascht durch die einfache und doch so er.'
habcne