Full text: Geographische Gemälde

nate- wobei freilich in Anschlag komt, daß man in den großen 
Einöden Sibiriens nicht so schnell und bequem reisen kann, 
wie in Europa. 
Sibirien ist größkenthcils der Abhang des hohen Gebir¬ 
ges, welches sich mitten durch Asien von Westen gegen Osten 
Zieht nNd zwar, wie sich von selbst versteht, dessen nördlicher 
Abhang. Von jenem Gebirge neigt sich das Land erst starker, 
bann aber saNfier und sanfter gegen das nördliche Eismeer hin/ 
ab, welches überall, aber unter verschiedenen Brcicegradeir 
seine Grenze ausmacht. Sibirien hat auch seine Bergreihen, 
die cs nach verschiedenen Richtungen hin durchziehen; doch 
sind sie lauge so hoch nicht, als die Bergkette, welche dieses 
Land in Süden begrenzt. Zwischen den beiden Flüssen Lena 
und Ieniscr findet sich das beträchtlichste Gebirge Sibiriens. 
Es scheidet dieses ungeheure Land in den westlichen und östli- 
chen Theil. Der leztere ist gebirgigter, als der erstere und 
zugleich auch viel kalter. Ein Theil des östlichen Sibiriens 
Neigt sich nicht, wie der größte Theil des Landes, gegen Norr 
den, sondern gegen Osten und daher fließen auch der Anadyr 
und eine Menge kleinerer Flüsse in den östlichen Ocean. Alle 
übrigen großen Ströme Sibiriens, der Ob oder Oby, der Je, 
nisei, die Lena, Jndigirka-, Kowyma und andere ergießen sich 
mit den unzähligen kleinen und großen Nebenflüssen, die sie 
aufnehmen, ins nördliche Eismeer, beni sie insonderheit im 
Frühlinge, wenn sie selbst aufbrechen und der Schnee auf dem 
Gebirge und durch das ganze Land aufthauet, eine unerme߬ 
liche Wassermasse zuführen. 
Unter den sibirischen Strömen zeichnen sich der Ob, der 
Jenisei und die Lena durch ihre Größe aus. Sie übertreffen 
hierin alle übrigen Ströme des langst bekanten Conlincncs und 
stehen nur dem Amazonenstrome und andern großen Strömen 
in Amerika nach. Alle sibirischen Ströme und Flüsse pflegen 
gemeiniglich schon am Ende des Oktobers oder mit dem Anfang 
des Novembers zuzufrieren, wopaus mau auf die Strenge 
M des
	        
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