Full text: Besonderer Theil (2)

Die Besitzungen der englisch-ostindischen Kompagnie in Vorderindien. 
Dritte Gruppe. 
Die Staaten von Südasien oder von Ostindien. 
Erstes Kapitel. 
Die Staaten von Vorderindien?) 
tz. 178. 
Die Desthungen der englisch-ostindischen Kompagnie. 
1. Grundmacht. — 1. Lage. Vom Kap Komorin in 8° bis 34'/,° N. Br. 
u. von 85° bis 108° O. L. — 2. Grenzen. Im O.: bengalischer Meerbusen; britische 
') 1. Name. Indien oder Ostindien besteht aus Vorderindien [66,670 QM. 
162 Mill. E.j, Hinterindien [indochinesische Halbinselj 41,700 QM. 21—22 Mill. E.j 
n. dem indischen Archipelagus [34,000 QM. 22 Mill. (£.]. Vorderindien diesteits des 
Ganges hieß Indla intra Gangem, Vorderindien jenseits des Ganges ». Hinterindien 
Indra extra Gangem. — 2. Geschichtliches. I. Bis 077 n. Chr. — 1. Viele größere 
ii. kleinere Staaten; von eingebornen Fürsten [Radscha'Sj regiert. — 2. Den Alten 
war Vorderindien als ein Wunderland bekannt, aber von ihnen wenig untersucht. 
Dennoch uralter Verkehr Indiens mit w est asiatisch en u. asri kan i scheu 
Völkern, durch welche die reichen Produkte Indiens in's Abendland kamen. Beson¬ 
ders alt ist der Weltverkehr der Phönicier mit Indien. Er bestand schon zu 
Mosis Zeiten [lebte von 1567 bis 1447 v. Chr.j, hörte aber nach der Eroberung von 
Tyrns durch Alexander den Großen 332 v. Chr. ans. Die Pbönicier segelten vom 
persischen Gols, zur Zeit Salomo's [von 1015 bis 075 v. Chr.j in Verbindung mit 
israelitischen Schiffen auch vom Hafen Ezeongeber am Meerbusen von Akabah aus, nach 
Barygaza [jetzt Barotschj am Gols von Cambaja. Es war der Haupt Hafen des 
Hafen- u. produktenreichen Landes der Abhira [dem Ophir der Bibelj, diezwischen 
dem Jndusdelta und dem Golf von Cambaja u. gegen N. bis zum 20° N. Br. wohn¬ 
ten. Hier kamen alle kostbaren Produkte Vorderindiens, Ceylons, wohl auch Hinter¬ 
indiens u. des indischen Archipelagus zusammen, um von da gen W. in den verschie¬ 
denen Zeiten durch phönicische, ägyptische, arabische u. persische Flotten dem Abend- 
lande zugeführt zu werden. — 3. Unterwerfung des Induslandes durch Darius 
Hystaspis 509 v. Chr. — 4. Eroberung des Jnduslandes durch Alexander den 
Großen 327 v. Chr. [Reich des Porus u. Taxilesj.— 5. Reich der Prasi er im 
Gangestieflande unter Sandrakottns um 312 v. Chr. Hauptstadt: Palibothra [Patnaj. 
— 6. Einzelne Gesandschaften von indischen Fürsten kamen hie und da zu ein¬ 
zelnen römischen u. byzantinischen Kaisern. — II. Muhamedanische Reiche. Von 
077 bis 1849. Seit 977 beginnen hauptsächlich miihamedanische Völker nach¬ 
einander vom hohen Tafellande von Iran in die Ebenen von Hindustan herabzusteigen, 
um bald das Tiefland, bald fast ganz Vorderindien zu unterwerfen. — 1. Afghanen¬ 
dynastie der Ghaznaviden zu Delhi im Indus- u. Gangeslande. 977 bis 1288. 
Einfall Dschingischans in Nordindien 1214. — 2. Afghanendynastie der Ghnriden 
zu Delhi. 1288 bis 1321. — 3. Afghanendynastie der Toghlukiden zu Delhi. 1321 
bis 1394. — 4. Timur, Beherrscher von Dschaggatal', Kaiser von Delhi. 1398 bis 
1405.— 5. Afghancndynastie der Lody zu Delhi. 1450 bis 1526.— 6. Reich des 
Großmoguls [Mogul von Mongolei oder Kaiserreich von Hindustan. Von 
1526 bis 1803. Gründer: Sultan Baber [—Tigerj von 1526 bis 1530. Urenkel 
von Timur, erst Chan von FMghana u. dann von Kabul. Sieg über den Afghanen¬ 
sultan bei Paniput 1526. Erweiterung besonders durch Akbar I. von 1553 bis 1605. 
Hauptstadt: Delhi. Größter Umfang: fast ganz Vorderindien; nur einige kleine unab- 
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