Full text: Besonderer Theil (2)

676 Zweite Abtheilung. Asien. 
Besitzungen in Hinterindien, durch den Unterlauf des Brahmaputra von denen in Vor¬ 
derindien getrennt; Siam. Im N.: Bhutan; Nepal; chinesisches Reich sTübet]; 
hängige Staaten an der Westküste. Eintheilnng: Provinzen unter Statthaltern, die 
den Titel Snbah, Nabob, Zemindar re. führten; tributpflichtige Länder unter indischen 
Fürsten sRadscha's]. Anfang des Zerfalls nach Auren gzebs Tod svon 1656 bis 
1707]. Einfall der Perser unter Nadir Sckah u. Eroberung Delhis 1737. Ein¬ 
fälle der Afghanen. Allmälige Auflösung des Reichs in einzelne Staaten durch die 
Statthalter u. die indischen Lehensfürsten. Entstehung der Reiche von Aude, De¬ 
kan, All aha bäd rc., der Staaten der Shiks, Mahratten, Radschputen rc. 
Die britisch - oft in bische Kompagnie brachte allmälig die einzelnen Pro¬ 
vinzen oder die aus dem großmogulischen Reiche entstandenen Staaten theils unmittel¬ 
bar, theils mittelbar unter ihre Herrschaft. Sie nahm 1803 nach der Eroberung 
von Delhi den Großmogul gefangen. Gegenwärtig lebt nur noch ein Titular-Groß- 
mogul von einer englischen Pension in Delhi. — iii. Eroberungen u. Kolonialländer 
der Europäer* Seit 1495. — 1. Portugiesen. Umschiffung des Caps der guten Hoff¬ 
nung u. Entdeckung des Seewegs nach Ostindien durch Vasco de Gama 1498. 
Landung von Vasco de Gama in Calicut 1498. Gründung eines großen Vicekönig- 
reiches in Indien u. Ausbreitung der katholischen Kirche in demselben hauptsächlich 
durch die Vicekönige Franz von Almeida von 1505 bis 1509 u. durch Al Phons 
von Albuqnerque salbukerk] von 1509 bis 1515. Goa, Mittelpunkt des Vicekönig- 
reichs. Um 1542 breitete sich dasselbe ans über die ganze Südküste von Iran u. die West¬ 
küste von Vorderindien, die Insel Ceylon, die Niederlassungen in Coromandel, aufMalacca, 
auf Java, den Molukken n. Philippinen. Andere Nationen schloßen die Portugiesen 
fast ganz vom indischen Handel ans; sie trieben den einträglichsten Handel mit China 
und Japan. Portugal war einer der Hauptmärkte des Welthandels. Verfall der 
portugiesischen Macht durch nachläßige Regenten im Mutterlande, durch die Vereinigung 
Portugals mit Spanien durch Philipp II. von 1580 bis 1640 u. durch die Nieder¬ 
länder, weiche sich 1579 von Spanien lossagten u. die Philipp II. vom Handel mit 
Indien ausschloß. Unbedeutende Neste des ehemaligen Vicekönigreichs von Indien. 
2. Niederländer. Erste Ankunft derselben auf Java 1595. Gründung der holländisch- 
ostindischen Compagnie 1603. Siegreicher Kampf derselben mit den Portugiesen. 
Letztere räumten die Molukken 1624, Java 1633, Malacca 1641, Ceylon 1658, 
Celebes 1660; seit 1663 fielen die meisten Plätze aus Malabar in die Hände der Hol¬ 
länder. Batavia, Mittelpunkt der Besitzungen der Kompagnie. 1795 wurden letztere zum 
Eigenthum der Nation erklärt u. die Schulden der Kompagnie mit den Staatsschulden 
vereinigt. Die Besitzungen in Vorderindien gingen an die Briten verloren u. die 
Niederländer sind jetzt nur noch die Herren im indischen Archipelagus. 3. Fran¬ 
zosen. Gründung einzelner Niederlassungen seit 1601. Französisch-oftindische Handels¬ 
gesellschaft von 1664 bis 1791. Pondichery, Mittelpunkt der französischen Kolonien 
seit 1672. 4. Dänen. Einzelne Niederlassungen von 1612 bis 1845. Lutherische 
Missionen seit 1705. 5. Kolonisationsversuch der Oesterreicher auf den Nikobaren 
1778. 6. Briten. Die ersten 4 Schiffe gehen nach Indien 1600. Erwerbung des 
3 QM. großen Gebiets von Chennapa; darauf wurden Madras u. Fort George 
als erste Niederlassungen erbaut. Britisch-ostindische Kompagnie seit 1600. Erlaub¬ 
niß des Großmoguls, in seinen Landen auf ewige Zeiten Handel zu treiben 1614. 
Bombay seit 1664. Benkulen, Hauptort der 60 QM. großen Besitzungen auf Su¬ 
matra von 1685 bis 1824. Neue ostindische Kompagnie seit 1689. Erlaubniß vom 
Großmogul Aurengzeb zur Anlegung einer Faktorei u. Festung zu Calcutta sl OM.] 
1696. Vereinigung beider Handelsgesellschaften zur britisch-ostindischen Han¬ 
delskompagnie 1708. Karl II. gibt der Kompagnie Staatsgewalt 1661. Clive 
skleiw], Gouverneur der bengalischen Provinzen-, zieht dieselben ein u. übernimmt die 
Verwaltung u. die Einkünfte derselben gegen eine jährliche Rentenabgabe an den 
Großmogul 1761 u. 1765. Feste Begründung der britischen Macht. Einsetzung 
eines Generalgouverneurs 1773. Kriege zwischen Frankreich u. England in 
Indien von 1740 bis 1755 u. von 1758 bis 1763. Ende der französischen Macht in 
Indien. Krieg mit Hyder sheider] Ali, dem Nizam von Matßur, u. mit den Fran¬ 
zosen von 1766 bis 1769 u. von 1778 bis 1782. Krieg mit Tippo Saib, dem Ni¬ 
zam von Maißur, u. mit den Franzosen von 1783 bis 1784 u. 1792. Ende des 
Reichs vom Großmogul 1803. Unterwerfung der Mahratten 1815 bis 1817. 
Krieg mit Birma 1824 u. 1825. Feldzug gegen Afghanistan 1841 u. 1842. Ein-
	        
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