Full text: Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile (2)

532 Afrika's Inseln. 
von Bergkrystallen überdeckt. So ist M. ein reich geseg¬ 
netes Land. 
Die Bevölkerung, zu 5 Mill. geschätzt, ist auf drei 
Elemente zurückzuführen. Die ältesten E. sind die ost- 
afrikanischen Wazimba. Mit ihnen vermischten sich im 
9t. arabische, weit ausgedehnter aber malayische Ein¬ 
wanderer, vielleicht zu verschiedenen Zeiten und aus ver¬ 
schiedenen Inseln; und im Wesentlichen herrscht nun über 
die ganze Insel eine eigenthümlich ausgebildete Malayen- 
sprache. Am Fuße des Gebirgs in W. wohnen die kräf¬ 
tigen schwarzen, mehr afrikanischen Sakalawa, l^Mill., 
ein tapferes, auch grausames Volk, dem die andern früher 
zinsbar waren. Neuerer Zeit aber erhoben sich unter dem 
olivensarbigen und civilisirtereu Volk der Binueuhochebene, 
den kriegerischen fröhlichen Ho was, % Mill., mächtige 
Herrscher, die sich die Insel beinahe völlig unterwarfen 
(1817). Und zwar unter dem Schutze der Engländer, 
die durch deren ausgezeichneten König Radama I. dem 
Sklavenhandel ein Ende zu machen suchten, während auch 
Missionare das Evangelium verbreiteten. Südl. von den 
Howas des Centralplateaus wohnen die ähnlichen Bet- 
sileo (1^/r Mill.); auf der östlichen Abdachung die dunk¬ 
leren Betsimasaraks und die Betanimen en (1 Mill.), 
wozu noch andere Stämme kommen, zusammen in 22 
Provinzen. Die Insel wurde 1506 von Almeida ent¬ 
deckt, 1642 von den Franzosen mit Militär und Priestern 
heimgesucht, deren Uebermuth bald die Einwohner zu einem 
Uebersall reizte. Doch hat Frankreich seine Ansprüche 
auf die Insel nur langsam aufgegeben. Nach Nadama's 
Tod (1828) wurden die Christen verfolgt, hielten aber 
so wacker aus, daß jetzt nach mehreren Thronwechseln 
dieselben in der Hauptstadt das Uebergewicht gewannen 
und die Königin Ranawalona II. (Febr. 1869) sich taufen 
ließ. 
Die Madagassen hatten schon lange einen Staat, 
mancherlei Gewerbe (Seiden-, Wollen- nnd Teppichwe¬ 
berei, Bergbau und Eisenbearbeitung, Geschmeide und
	        
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