Die Mascarenen.
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sehr zierliche und schön gefärbte Kleidungsstoffe ans Pal¬
menfasern), 12 ärmliche Götzen unter Götzenbewahrern,
Gerichte mit Gottesurtheilen (durch Giftgetränke), Skla¬
verei und leckere Sitten, aber weder Straßen, noch Schu¬
len, noch Bücher. Nun stützt sich die Regierung auf ein
europäisch geschultes Heer von 30,000 Mann, und engl,
oder französisch gebildete Beamten. Hauptst. Tanana-
riwo („1000 Dörfer"; die Madagassen leben fast nur
in Dörfern und geringen Hütten); sie liegt auf einer
Hochebene des Innern, Ankowa, dem Kernlaude der Ho-
was, in einem unmuthigen Hain an einem See, aus
welchem der Hauptfluß, Jkopa, nach W. fließt; 50,000
E.; europäisch gebauter Palast, und s. 1863 schöne Kirchen
auf den Todesstätten der Blutzeugen. Tamatawe, fester
Haupthandelsplatz an der im Ganzen sehr schroffen Ost¬
küste, 10,000 E-, die Reunion und Mauritius mit Schlacht¬
vieh versorgen.
Die Franzosen haben eine Niederlassung an der
N.O.-Küste Port Louis (Insel), S. Marie mit 6000
E.) und ebenso an der N.W.-Küste einige kleine Inseln,
Nossi Beh K., mit 15,000 B.
§ 575. N.O. von Mad. liegen die Comoren, ge¬
birgige kleine Inseln von Arabern und Suaheli (50,000),
unter Sultanen bewohnt, und an tropischen Gewächsen
fruchtbar, darunter ist A nd sch u a u (Johanna) die blühendste.
Die vulkanische bis ca 4000' h., 6 Q.M. große Mayotta
mit Dsaudst und 3000 Bew.
Die Mascarenen sind zwei vulkanische Gebirgs-
inseln (1545 von Mascarenhas entdeckt) im O. von M.
mit derselben prachtvollen tropischen Kulturzone rings
um die Bergrücken, und schönem Klima, aber den fürch¬
terlichsten Orkanen unterworfen. Große Ausfuhr der
reichen Tropenprodukte, Haupts. Zucker. Herrschende Be¬
wohner auf beiden Inseln Franzosen; dann Madagassen
und Chinesen, Neger und Indier (Kulis), auf Mauritius
auch Malayen und Singalesen. — Die westliche und
größere (45 O.M ) Insel, la Réunion (früher Bourbon),