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und unbequem, weshalb sie bei der Arbeit zum Theil abgelegt wird.
Viel Achtung genießt der schwarze Hut mit dem schwarzen Bande,
der sich verengt und eine kleine Krempe bat; im Winter ersetzt ihn
eine Pelzmütze mit Ohrlappen. Das grobe Leinenhemd wird über
den Hosen getragen, hat am Halskragen eine Schnalle, darüber
trägt man ein schwarzes Kamisol mit Haken statt der Knöpfe, ein
Halstuch von dunkelrother oder blauer Baumwolle, weite, lange
Leinwandhosen, die am Gürtel festgeheftet werden, und Sommer
und Winter einen Pelz ans Lammfell, der bis ans Knie reicht und
dessen Nähte mit Leder besetzt sind. Eine Tasche am Gürtel ent¬
hält Tabak, Feuerzeug und Geldbeutel. Der Kaftan aus dunkel¬
braunem Zeuge hat den Zuschnitt eines plumpen Paletots, niedrigen
Kragen und Verzierungen von rothen Schnüren. Sandalen von
rohgarem Leder und Lindenbast dienen als Stiefeln. Die Haare
werden nie verschnitten, sondern gescheitelt und hängen mähnenartig
um die Schultern.
Die Mädchen gehen mit unbedecktem Kopfe, die Frauen haben
eine verschieden gestaltete Haube. Rothe Glasperlen und Silber¬
münzen dienen als Halsschmuck. Eine Spange von Kupfer dient
als Knopf des Hemdenkragens. Eine Tasche am Gürtel vertritt die
Stelle des Handkörbchens. Ueber dem bunten Rocke trägt man eine
bunte Schürze, und über bem Hemde Pelz und Paletot, wie die
Männer; auch Strümpfe, Sandalen, einen schwarz-weißen Winter¬
schleier und bei Festen einen Shawl.
9. Lebensbilder aus den südrussischen Steppen.*
Nach furchtbarem Kampfe weichen endlich die kalten Nord- und
Ostwinde den warmen Lüften, welche vom schwarzen Meere herauf
über jene Hochebene wehen, welche in einer Höhe von 150 Fuß
sich wagerecht im Süden Rußlands ausbreitet und als Steppen¬
land den Unterlauf der großen Ströme und das Ufer des schwar¬
zen Meeres umsäumt. Tagereisen weit deckt schimmernder Schnee
die baumlose Ebene, deren ertödtendes Einerlei der Bodengestalt
noch durch die Einfarbigkeit der Bedeckung bis zum Unerträglichen
gesteigert wird. Der Schnee fängt an eine dunkle Farbe anzu¬
nehmen, an den Hängen der meilenbreiten Stromthäler und noch
mehr an dem Rand enger Thäler und tiefer Regenschluchten wird
hier und da schon ein Streifen Rasen schneefrei; heimlich sickern
stille Wasserfäden an den gewölbartigen Bodenanschwellungen herab,
die wie ein Wellenschlag die Ebene auf weite Strecke und kaum
merkliche Weise um einige Fuß steigen und sinken machen, und in
den 100—110 Fuß tiefen Regenschluchten fängt es an, unter der
* Fr. Körner.
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