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9- Die Jahre 1760-1763. 
Bald versammelte der König neue Truppen um sich, siegte 
im folgenden Jahre bei Liegnitz gegen die Oesterreicher und 
zog nach Berlin, um die Russen zu vertreiben, welche nicht blos 
die Hauptstadt, sondern auch andere Städte der Mark brand¬ 
schatzten. Bei der Annäherung des Königs verließen die Feinde 
eilig die Mark. 
Nun ging der König gegen Daun, der bei Torgau auf ver¬ 
schanzten Anhöhen stand. Während Friedrich von einer Seite angriff, 
sollte Ziethen von der anderen vordringen. Gleich beim ersten 
Anlaufe der Preußen, die der König selbst führte, wurden 5000 
Grenadiere niedergeschmettert; zwei Pferde wurden ihm unter dem 
Leibe erschossen; er selbst wurde verwundet. Die Schlacht schien 
verloren. Ziethen war unterdeß den Feinden in den Rücken ge¬ 
fallen und trieb sie nach blutigem Kampfe durch Torgau über 
die Elbe. 
Noch zwei Jahre währte der Krieg; aber die Feinde sowohl, 
als Friedrich sehnten sich nach Frieden. Nachdem einige Zeit 
verhandelt worden war, wurde im Februar 1763 auf dem Jagd¬ 
schlösse Hubertsburg bei Dresden der Friede abgeschlossen. 
Nicht einen Fuß breit Landes verlor Friedrich; Ruhm, Ehre und 
Achtung hatte er dem preußischen Namen aller Orten erworben. 
Voll Freude kehrte der König nach Berlin zurück, wo er am 
Abend mit Fackeln von den festlich gekleideten Bürgern eingeholt 
ward. Wenige Tage darnach ließ er zu Charlottenburg ein „Te 
deum“ (Herr Gott, Dich loben wir) von vielen Sängern und 
Musikern aufführen, dem er ganz allein, das Haupt in seine Hände 
stützend, zuhörte. Seine Thränen bezeugten, wie tief er ergriffen 
war von der Gnade dessen, der ihn mit Ruhm und Ehre gekrönt 
hatte, und ohne dessen Beistand er den schweren Krieg nicht würde 
haben siegreich beenden können. 
10- tfriebricfj der.große ass Canöcsoater. 
Nach dem Frieden suchte der König die Wunden wieder zu 
heilen, die der Krieg dem Lande geschlagen hatte. Den Landes¬ 
theilen, welche vom Kriege am meisten mitgenommen waren, er¬ 
ließ er auf längere Zeit die Abgaben. Unter die Landleute ließ 
er 35,000 Pferde zur Bestellung ihrer Aecker und 40,000 Scheffel 
Getreide zur Aussaat vertheilen. Mehrere Millionen Thaler 
wurden an die verschiedenen Provinzen außerdem verschenkt; Schle¬ 
sien erhielt allein drei Millionen. „Ich habe", sprach er einst, 
„nie ein größeres Vergnügen, als wenn ich einem armen Manne 
ein HauS bauen lassen kann." 
Zur Erhaltung seines großen Heeres von 150,000 Mann 
und zur Ausführung seiner Pläne, den Wohlstand des Landes zu
	        
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