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ber Hund diesen Vorzug anerkenne. Vor dem Zimmer des Kai¬ 
sers gelagert, ließ er keinen Fremden in dasselbe hinein, und wer 
es dennoch wagen wollte, den knurrte er grimmig an und wies 
ihm die scharfen Zähne, vor denen Jeder gern zurückwich. 
Eines Tages kam auch der Herzog Leupold, der Sohn des 
Kaisers, seinen Vater zu besuchen. Da trat ihm Packan, der ihn 
kannte, liebkosend entgegen, wedelte mit dem Schwänze und gab 
seine Freude auf mancherlei- Weise kund. Herzog Leupold freute 
sich darüber und schmeichelte ihm wieder. Dennoch gab es der 
Hund nicht zu, daß der Herzog sich dem Zimmer nahte, packte ihn 
an dem Wamse mit seinen Zähnen fest und hielt ihn zurück. Der 
Herzog, ein junger, starker Mann, wehrt ihn ab und will mit 
Gewalt zu der Thüre; da fahrt der Hund empor und faßt den 
Prinzen am Kragen fest. In der Ueberraschung und Hitze giebt 
ihm dieser einen so derben Faustschlag in's Gesicht, daß der Hund 
todt niederstürzt, und eilt jetzt, die Strenge seines Vaters kennend, 
schnell davon. 
Bald jedoch wird der Tod seines Lieblings dem Kaiser kund. 
Höchst aufgebracht über den Frevel, ruft er seine Räthe zusam¬ 
men. „Ihr alle wisset es", sagte er, „wie lieb mir der Hund 
war. Man hat ihn erschlagen. Wer mir den Mörder nennt, 
den will ich kaiserlich belohnen, und wär' es der niedrigste Knecht 
meines Hofes. Wer ihn aber erschlug, soll von mir verbannt und 
auf's Härteste bestraft werden, und wäre es mein eigener Sohn." 
Darüber erbebte der Herzog Leupold, der den Hund getödtet 
hatte. Es bemerkte dies aber sein Bruder, Herzog Friedrich, und 
alsbald trat er hervor, warf sich vor seinem erzürnten Vater nie¬ 
der und sprach: „Ich flehe um Gnade, mein Kaiser und Vater, 
denn ich bin der Schuldige." Da ergrimmte der Kaiser und griff 
nach seinem Schwerte. Herzog Leupold sah es, sprang hervor 
und rief: „Glaubt es nicht, o Herr, es war Niemand sonst, als ich." 
Der edle Wettstreit der Brüder dauerte eine Weile. Darüber 
traten dem Kaiser Thränen in die Augen, und er sprach: „Ich 
habe zwar einen treuen Hund verloren; aber sein Tod hat mich 
die Bruderliebe meiner Söhne kennen gelehrt. Haltet ferner so 
zusammen, meine Kinder, und>das Haus Habsburg wird nicht 
untergehen." Von dieser Zeit an wurde der Kaiser wieder gnädig 
und menschenfreundlich, und alle Unterthanen freuten sich seiner 
und seiner Kinder. 
Ps. 133, 1. Siehe, wie fein und lieblich ist es, wenn 
Brüder einträchtig bei einander wohnen. — 
45. Vom Dienen. 
Verschiedene Aemter und Stände müssen sein. Am Himmel 
übertrifft ein Stern den andern an Klarheit. An unserm Leibe
	        
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