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augenblicklich über Unpäßlichkeit beklagen, sobald ihre Ner¬
ven auf eine ungewöhnliche Weise berührt werden. Daß
übrigens der Sinn des Gefühls, wie jeder andre Sinn,
durch Uebung sehr gestärkt werden könne, das steht man
an den Blinden, die durch Hilfe des Gefühls die Körper-
don einander unterscheiden und (es oft so weit bringen , daß
ste im Stande sind, sogar den Unterschied der Farben an-
zugeben.-
D i -e Sauget hiere.
Schon eben haben wir gelesen, daß man das ganze
Thien-eich in sechs Classen zerlegt, nämlich in vierfüssige
Thiere, in Vögel, in Fische, in Amphibien, in Insekten
und in Würmer. Jetzt wollen wir uns von jeder dieser
Classen eine kurze Beschreibung geben. Was zuerst die
viersüssigen Thiere betrifft, so haben sie alle rothes, warm'es
Blut uud uuf ihrem Körper entweder Haare, oder Schup¬
pen, oder Stacheln, oder einen Panzer. Sie bringen leben¬
dige Junge zur Welt und säugen sic, weßhalb sie auch
Säugethiere heißen. Eben so besitzen sie fünf Sinne wie.
der Mensch, nämlich Gefühl, Geschmack, Gesicht, Geruch
und Gehör. Nimmt man auf die Beschaffenheit ihrer
Füsse Rücksicht, so haben einige vierfüssige Thiere Hufe,
d. h. hornartige Schalen, womit der untere The-il des
Fusses umgeben ist; andere haben Zehen, die mit Nägeln
oder Klauen versehen sind. Daher theilt man, die Säuge¬
thiere in einhufige, deren Huf nicht gespalten ist, wie
bei dem Pferde, dem Esel, dem Maulesel, dem Zebra;
in z w c i h u f i g e, deren Huf in zwei Theile gespalten ist,
wie bei dem Ochsen, der Kuh, dem Schaafe, der Ziege-
der Gemse, -dem Steinbocke, dem Hirsche, dem Rehe, dem
Elenthiere, dem Rennthiere; in d r e i h u f i g e, z. B. daS
Nashorn; in vierhufige, z. B. das Flußpferd; in
fünfhufige, z. B- der Elephant. Die mit Zehen ver¬
sehenen Thiere haben entweder zwei Zehen, wie daS
Kameel und Dromedar, oder drei Zehen, wie das Faul¬
thier; oder vier Zehen, wie die Hyäne, das Meerschwein,
das Murmelthier; oder fünf Zehen, wie das Panzerthier,
^ der Haase, das Eichhörnchen, die Ratte, die Maus, der