fullscreen: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

154 Die EntWickelung Frankreichs, Englands und Italiens im Mittelalter. §87. 
Angora (in Kleinasien) erlitten sie eine schwere Niederlage. Da aber mit 
Timnrlenks Tode (1405) auch sein Reich zerfiel, glichen die Türken ihre 
Verluste in Asien bald aus und wandten sich wieder nach Europa. Zu- 
stimmen mit den Polen wurden die Ungarn unter Johann Huuyadi 
damals die Vorkämpfer der Christenheit, erlitten aber (auf dem Amsel- 
Ende des felde) eine schwere Niederlage (1448). Fünf Jahre später eroberte Sultau 
Kai^?rt?msMohammed II. Konstantinopel; der letzte griechische Kaiser Konstantin 
1453 Paläologus fand den Tod im Straßenkampfe. Der Halbmond wurde au 
Stelle des Kreuzes auf der Sophienkirche aufgepflanzt. Belgrad, das die 
Türken drei Jahre später angriffen, wurde von Hnnyadi rechtzeitig entsetzt. 
Nachdem durch die Türken der Islam in Südosteuropa heimisch ge- 
worden war, sank die griechische Kirche zu einer nur geduldeten Religious- 
gemeinschast herab. Griechische Gelehrte und mit ihnen die Reste des grie- 
chischen Altertums flüchteten nach Italien und gaben hier den humanistischen 
Studien (vgl. § 90) neue Anregungen. Da die osmanische Herrschaft dem 
geistigen Leben wenig günstig war, so wurde das Abendland die alleinige 
Heimat einer höheren Kultur. 
Die Entwickelung Frankreichs, Englands und Italiens 
im Mittelalter. 
Frankreich § 87. Frankreich ist ans dem West franken reich hervorgegangen; es 
Kapettngem wurde im Mittelalter von der Schelde, Maas, Saone und Rhone im Osten 
087-1328). begrenzt. Im Jahre 987 wurde nach dem Aussterben der Karolinger 
(vgl. § 40) Hugo Capet, Herzog von Francien, König, doch reichte 
seine und seiner Nachfolger Macht nur wenig über die Jsle de France 
hinaus. Als 1066 Wilhelm von der Normandie England erobert 
hatte, blieb er als Herzog französischer Vasall; dieses Doppelverhältnis 
führte zu einer Reihe von Kriegen zwischen Frankreich und England. 
In der Mitte des 12. Jahrhunderts erwarb durch Erbschaft und 
glückliche Kriege Heinrich II. von England den ganzen Westen Frank- 
reichs, blieb jedoch für diese Besitzungen Vasall des Königs von Frankreich. 
In den hundertfünfzig Jahren von 1180—1328, während deren kräftige 
Könige, wie Philipp II. August (§ 57), der 1214 Johann ohne Land 
bei Bonvines schlug (§ 61), Ludwig VIII. und IX., der Heilige (§ 66), 
Philipp IV., der Schöne (§ 73), herrschten, fielen die englischen Be- 
fitzungen bis auf die Gascogne und Gnienne an Frankreich zurück. 
Im 13. Jahrhundert wurde auch Südfrankreich erworben, da die 
Könige gegen die Albigenfer das Kreuz nahmen; Ludwig der Heilige 
erhielt die Lauguedoc. Darauf dehnten sie ihr Reich über die ehe¬ 
malige Grenze des Westfrankenreichs, die Rhone, aus und begannen das 
Königreich Arelat aufzufangen. Die Markgrafschaft Provence wurde 
französisch, später auch die Danphine; bald nach 1300 wurde Lyon, 
bis dahin eine Stadt des Deutschen Reiches, eine französische Stadt.
	        
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