V. Produkte der Erde. iLS
gemäßigt ist, so ist die Erde nicht überall gleich frucht¬
bar. Doch bringt fast jedes Land der Erde so viel her¬
vor, als seine Bewohner zu ihrer Erhaltung nothdürstig
gebrauchen. Alles, was die Erde hervorbringt, nennt
man ihre Produkte und Erzeugnisse. Ihre Zahl
ist so groß, und sic sind von so verschiedener An, daß
man sie unter gewisse Abtheilungen (Klaffen) bringen
muß, um sie übersehen, und von einander unterscheiden
zu tonnen. Diese Abtheilungen werden Reiche der
Natur genannt, und ihrer sini»drei: das Thterreich,
das Pflanzenreich und das Mineralreich. Die¬
jenigen Länder, in welchen gesittete Völker wohnen, ha¬
ben manche Produkte, besonders ans dem Pflanzenreichs
im Ueberfluffe, weil ihre Bewohner das Land sehr sorg-
fällig bebauen. Dagegen fehlt es mauchet, Ländern ge¬
rade an diesen Produkten, weil sie einen unfruchtbaren
Boden haben, oder schlecht angebaut sind; aber sie ha¬
ben wiederum andere Produkte im Ueberfluffe, welche
die Natur selbst hervorbringt, z. B.Metalle, Holz, oder
Salz. Dadurch sind die Menschen auf den Gedanken
gekommen, die überflüssigen Produkte ihres Landes nach
solchen Ländern hinzubringen, wo cs an diesen Produk¬
ten fehlt, sie da zu vcrkartfcn, und sich für da-gelbste
Geld die ihnen fehlenden Produkte einzukaufen. So ist
der Handel entstanden, wobei die Waaren entweder
zu Lande, vermittelst der Wagen und Lastthicre, odek
auf den Flüssen und auf dem Meere, vermittelst der
Schiffe, aus einem Laude in das andere gebracht werden.
Weise und gütig hat es Gon so eingerichtet, daß
jedes Land, oder wenigstens jeder große Erdstrich, das
heißt, jeder beträchtliche Theil der Erde, gerade dieje¬
nigen Produkte hat, welche für die Bewohner desselben,
nach Maaßgabe der Witterung (des Klima) die noth¬
wendigsten und wohlthätigsten sind. So bringen z. B.
diejenigen Länder , welche eine beiße Luft, und keinen
Winter haben, die kräftigsten, saftreichsten und kühlend-
sten Früchte hervor, z. B. Kokusnnffe, Muskatnüsse-
Oliven, Pisang, Datteln, Orangen, Melonen und Ana¬
nas. Auch sindet man in diesen Ländern die größten
und stärksten Landthiere, welche alle Beschwerlichkeiten
der heißen Witterung ertragen können, ohne dadurch zu
verderben, z. B. die Elephanten, welche 14 dis l5
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