Full text: Der deutsche Kinderfreund

46 I. Ku rze Sätze zur Erweckung der Aufmerksamkeit 
Füße und eine Platte habe, sind nothwendige Ei¬ 
genschaften. Warum? 
Daß vor einem Hause des Abends ein Hund heult, 
und daß in diesem Hause bald nachher ein Mensch stirbt, 
ist etwas Anfälliges; denn der Hund hätte auch heu¬ 
len , und es hatte kein Mensch sterben können. Daß ei¬ 
ner, der in die Lotterie gesetzt hat, etwas gewinnt, ist 
zufällig, er hätte auch einsetzen und nichts gewinnen können. 
Cs gehr ein Mann mit einer Angel an das Ufer ei¬ 
nes Flusses. Er hält die Angel ins-Wasser, und wen¬ 
det kein Auge davon. Thut er das alles ohne Ursache? 
Nein, sondern er will dadurch etwas erlangen, er will 
oinen Fisch fangen, dieß ist die Absicht seiner Hand¬ 
lung. Es geht ein Anderer an den Fluß, zieht alle seine 
Kleidungsstücke aus, und geht nackend in das Wasser 
hinein. Hat dieser auch eine Absicht? Und welche? 
Meine Aeltern schicken mich in die Schule. Sic ha¬ 
ben dabei die Absicht, daß ich — Christian gieng aufs 
Eis, fiel, und zerbrach sich den Arm. War Christian 
auf das Eis gegangen, um seinen Arm zu zerbrechen? 
Die« war also nicht seine Absicht. Hatte er gar keine 
Absicht? Welche? Ein Mann gräbt ein tiefes Loch, setzt 
einen hohen und starken Pfahl hinein, schüttet das Loch 
wieder zu, und stampft die Erde mit den Füßen fest. 
Dann nimmt er noch einen eben so großen Pfahl, und 
gräbt ihn nicht weit von dem ersten ein. An diesen beiden 
Pfählen nagelt er starke Bretter fest. Was will er durch 
dies Alles zu Stande bringen? Es ist also seine Absicht, 
einen — zu machen. Aber warum will er ihn machen? 
Hat er dabei auch eine Absicht? Welche? 
Karl wollte gern eine reise Birne von einem hohen 
Baume herunter haben. Er schüttelte den Baum, aber 
die Birne fiel nicht herunter. Jetzt versuchte er es, den 
Baum zu erklettern, aber auch dies gelang ihm nicht. 
Nun holte er eine lange Stange herbei, und schlug da¬ 
mit so lange an den Zweig, woran.die Birne saß, bis 
sie herunter fiel. Karl suchte also auf dreierlei Art seine 
Absicht zu erreichen. Dasjenige, wodurch man seine Ab¬ 
sicht zu erreichen sucht, nennt man ein Mittel. Wie 
vielerlei Mittel hatte Karl angewendet, um seine Absicht 
zu erreichen? Wie waren die beiden ersten Mittel? Wie 
war das dritte?
	        
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