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Die einzelnen Länder Afr.ika's.
§. 1022. Die Staaten Algier, Tunis und Tripoli
waren früher dem türkischen Sultan unterworfen, und Pascha's
herrschten in denselben. Ihre Stelle nahmen spater die von
den Soldaten gewählten Dei's (Bei's) ein; sie regierten
mit ihrem Divan unumschränkt, und ihre 'Verbindung mit
dem Großherrn wurde immer lockerer. Gegenwärtig aber
ist Tripoli wieder eine türkische Provinz, die unter einem
Pascha sieht; Tunis wird noch von-einem Bei regiert, und
Algier befindet sich seit dem Jahre 1830 in der Gewalt
der Franzosen. Marokko hat mit der Türkei nie in Ver¬
bindung gestanden; ein Sultan oder Kaiser herrscht daselbst. —
Bis zu unsern Tagen betrieben die Bewohner dieser Länder
sowohl im mittelländischen, als im benachbarten atlantischen
Meere gegen christliche Schiffe, den Seeraub — daher der
Name Raubstaaten. Gegenwärtig hat dies schändliche
Gewerbe und wohl für immer aufgehört. — Folgende Länder
gehören zur Berberei:
Ä. Tripoli.
§. 1023. Dieses östlichste Land- der Berberei breitet
sich mit Einschluß der von demselben abhängigen- Landschaft
Fezzan und des felsigen Hochlandes Barka zwischen dem
20. und -lo.o fccr gßJtge u„d zwischen- dem 231/,. (dem
.Wendekreise des Krebses)- und 34? der Breite aus und
wird im Norden von dem mittelländischen Meere, im Osten
von .Aegypten und der libysthen Wüste, im Süden'von der
Sahara und irn Westen von Tunis begrenzt. Da gegen die
südliche Wüste eine bestimmte.Grenze fehlt, so läßt die Größe
sich nicht genau ermitteln und wird zu ungefähr 13 — 14,000
QMeilen angegeben. — Hier enden die östlichen'Zweige dcS.
Atlas; längs der Meeresküste zieht sich das Ghnrian-
odcr Wahrian-Gebirge hin; an der Grenze der Wüste ist
der schwarze und weiße Harudsch. Diese Höhenzüge
erheben sich nur etwa 1500 Fuß über der Meeresfläche.
Die Vorgebirge Razat lind Mesurata; der große Busen
von Sidra. Die wenigen Flüsse sind unbedeutend. Der