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Waldlandschaften besteht in dem Farrnkrautbaume, der in der Re¬
gel 20—30' hoch wird und sechs große Blätter hat, welche aus seinem
Gipfel eine Krone bilden. Von vierfüßigen Thieren haben manche
der kleineren Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur
Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art
u. s. f. Das australische Festland besitzt von den größeren Thieren
der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thier¬
arten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das
Känguruh mit seinen langen Hinterfüßen, das Schnabelthier mit
seinem Hundehaar und Entenschnabel und das fliegende Eichhorn
gehören. Überhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit
im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch
weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel,
ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft,
so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Graöarten und baum¬
hohe Schilfarten.
Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die — mit Ausnahme
von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und
einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevöl¬
kerung überwiegend ist, — nur aus Eingeborenen besteht, so waren
diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neu¬
holländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer
Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich.
Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Ein¬
gang gefunden hat) noch der Fetischismus, und zwar meist in der
abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, — mit Menschenopfern
und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebt Menschenfresser
noch auf einigen Inseln des indisch en Archip e ls; es giebt Menschen¬
fresser unter den Negerstämmen in Afrika; es giebt deren sogar
noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber
nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie auf
den Südsee-Jnseln. Auf den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein
großer Theil der Mannschaft des englischen Schiffes „Hunter" von
den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und .... verzehrt. Auf
diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegs¬
gefangene in zusammengebundener, kauernder Stellung lebendig in
den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch
— desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen
Bewohner der Marquesas-Jnseln schlachteten Freund und Feind,
bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Doch gilt dies natürlich nur
von den Australiern/ die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder
überhaupt nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit
Missionairen gekommen find. Denn da, wo der beseligende Odem
des Christenthums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede,
Sanftmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzen¬
altare geschleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten Unglück-