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gehenden Sonne verschwindet. Den vorzüglichen Glanz, welchen er
hat, scheint er dem Zurückprallen der Sonnenstrahlen von seiner
Wolkenumgebnng zu verdanken, die uns auch hindert, die auf ihm
befindlichen größern Gegenstände mit einiger Klarheit wahrzunehmen.
Inzwischen läßt sich aus den angestellten Beobachtungen mit Wahr¬
scheinlichkeit folgern, daß dort viel Aehnliches mit unserm Erdball
sei. Dort sind Morgen- und Abenddämmerungen, wie bei uns;
dort wechseln Tag und Nacht, wie auf unserm Erdball.
Wir erblicken die Venus durch das Fernrohr, gleich einer
Mondscheibe, zuweilen halb verdunkelt, sichelförmig, mit wachsenden
Hörnern, gleich wie unsern Mond. Aber wir erkennen noch mehr.
Dieser Weltkörper hat hohe Gebirge, denn man bemerkt nicht nur
von Zeit zu Zeit glänzende, kleine Hervorragungen von der Licht¬
seite in die Nachtseite der Venus; also Erhebungen, die die Sonne
bestrahlt, wie dieß bei ihrem Auf- und Untergehen auch auf der
Erde an hohen Bergspitzen bemerkbar ist, während die tiefer lie¬
gende Umgegend beschattet wird.
Eine Kanonenkugel, die in einer Sekunde 600 Fuß zurücklegt,
würde den Weg von der Sonne bis zur Venus in 18 Jahren
durchfliegen: das Licht braucht nicht ganz 6 Minuten.
Von der Sonne auf den Merkur braucht eine Kanonenkugel
nenn und ein halbes Jahr; das Licht legt diesen Weg in 3 Na¬
nnten und 8 Sekunden zurück. Den Raum von der Sonne zur
Erde würde eine Kanonenkugel erst in 25 Jahren und 10 Monaten
zurücklegen, während das Licht in 8 Minuten von der Sonne zur
Erde gelangt.
3. Der Mars und die kleineren Planeten.
Keiner von allen Weltkörpern, die sich, wie der von uns be¬
wohnte, um die Sonne schwingen, hat so viel Verwandtschaft mit
dem Erdball, als der Mars. Er ist demselben an Größe zwas
nachstehend, aber er ist von einem Dunstkreis und einem Wolken¬
himmel umgeben, der sich, wie bei uns, bald dichter zusammenzieht,
bald aufklärt, bald verschwindet. Wie im Winter bei uns die gegen
Norden liegenden Länder mit einer weißblcndenden Schneedecke ver¬
hüllt sind, die, je höher die Frühlingssonne steigt, wieder abschmilzt,
während die von der Sonne verlassenen Südgegenden des Erdbodens
ihren Winter haben: so erblickt man ganz das Gleiche an jener uns
benachbarten Weltkugel. Vom reinsten Widerglanze strahlen die
Nordgegenden derselben zu ihrer Winterzeit weiß wie Schnee. Je
höher aber die wiederkehrende Sonne rückt, je senkrechter ihre Strahlen
darauf niederfallen, desto mehr verkleinert sich die schimmernde Be¬
deckung, und es bleibt davon nur noch ein mäßiger Punkt an der