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B. Aus dem Kreise der Pflichten gegen Gott und Menschen.
durch Hobel, Axt und Hammer, nicht Seufzer, Klage, Jammer;
durch Hacke, Sens und Pflug, nicht aber Schnaps im Krug;
durch pflügen, Graben, Schanzen, nicht Jagen, Trinken, Tanzen;
durch Schaffen um die Klette, nicht Lottcriebillette;
durch Klugheit, Fleiß und Mut — kommt man zu Geld und Gut.
Lmid.
65. Blau-Veilchen.
1. Ein kleines Blau-Veilchen stand eben erst ein Weilchen
unten im Thal am Bach. Da dacht’ es einmal nach
2. und sprach: „Daß ich hier unten blüh', lohnt sich kaum
der Müh’, muß mich überall bücken und drücken,
3. bin so ins Niedere gestellt, sehe gar nichts von der
Welt. Drum wär’ es ganz gescheit gethan, ich stieg'
ein bißchen höher hinan.“ Und wie gesagt, so gethan.
4. Aus dem Wiesenland mit eigner Hand zieht es ein Beinchen
nach dem andern und begiebt sich aufs Wandern. „Drüben
der Hügel wär’ mir schon recht;
5. wenn ich den erreichen möcht’, könnt’ ich ein Stückchen
weiter sehn. Dahin will ich gehn.“ Und so im behenden
Lauf steigt das Veilchen den Hügel hinauf,
6- pflanzt sich dort oben ein im schönsten Sonnenschein.
Kaum aber hat es hier einen Tag gestanden, spricht es:
„Von allen Landen sieht man hier oben kein großes
Stück;
7. man hat keinen freien Blick; aber auf jenem Berge dort,
das wär’ ein Ort, wo ich möchte stehn, um in die weite
Welt zu sehn.
8. Drum wär’ es noch gescheiter gethan, ich stieg’
ein bißchen höher hinan!“ Und wie gesagt, so gethan!
Aus dem Hügel, wo es stand, zieht es mit eigner Hand
9. ein Beinchen nach dem andern und begiebt sich aufs
Wandern. Doch den Berg hinauf geht es nicht in so raschem
Lauf. Es muß sich verpusten, muß öfter ruhn.
10. Endlich, mit niedergetretenen Schuhn, auf beschwerlicher
Bahn, kommt ’s Veilchen oben an, pflanzt sich dort ein im
hellen Sonnenschein.