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Physikalische Ursachen und Kräfte,
bängt stets von der Schnelligkeit seiner Strömung und der Lösbarkeit der
Stoffe ab, durch oder über welche eö geht. Wir haben schon öfter er¬
wähnt, daß Flüsse von großem Wafferkörper immer eine ungeheure Menge
ckhonigen Stoffes mit sich führen, oder an ihrem Grunde ablagern. Um
aber die Wirkungen eines heftig bewegten Wassers genau abschätzen zu
können, braucht der Forscher nur den Einfluß ungestümer Bergströme und
zufälliger Ucberschwemmungen zu beobachten.
Die Wärme ist ein wichtiges Agens bei der Hervorbringung von
Veränderungen in der äußeren Erscheinung der Erde, oder wenigstens ge¬
wisser Gegenden derselben. Daß Vulkane, Erdbeben und heiße Quellen
ihren Ursprung der innern Hitze verdanken, ist allgemein anerkannt, wenn
man auch über die Ursache dieser Wärme verschiedener Meinung ist. Die
Vulkane wirken durch den Auswurf flüssigen Gesteins über größere oder-
geringere Flächenräume und durch die noch weitere Verbreitung von Bims¬
stein und Schlacken. Die Erdbeben wirken sehr verschieden auf die Ober¬
fläche; sie erheben bald eine Insel, Küste und ganze Gegend, bald ver¬
senken sie sie; nicht selten bringen sie ungeheure Spalten hervor, biegen
Flüsse von ihrem Laufe ab und bilden faulige Seen an der Stelle
fruchtbarer Gegenden und prächtiger Städte. Warme Quellen lagern
bedeutende Quantitäten von Kalkstein und Mineralien ab, und obschon sie
jetzt scheinbar keine nachhaltigeren Wirkungen mehr hervorbringe», so
haben sie doch ohne Zweifel in vergangenen Zeiten Lager von unge-
lseurer Dicke und Ausdehnung gebildet, und sind noch heutiges Tages nicht
unwichtige Agentien.
In welchem Gebiete wir auch unsere Nachforschungen anstellen mögen,
so finden wir immer, daß einige jener Kräfte oder sämmtliche auf das
Gestein wirken, den fortlaufenden Bestand seiner Theile stören, diese in
Haufen ansanimeln oder über ganze Gebiete zerstreuen. Hiedurch gelangen
wir nothwendig zu der Frage: was ist die endliche Bestimmung des so
abgeriebenen Stosses? Bleibt er an den Punkten liegen, wo er gebildet
wurde, oder wird er nach fernen Gegenden geführt, um neue Zusammen¬
setzungen zu bilden und wieder zur Entstehung von Mineralmasscn bei¬
zutragen ?
Das Wasser ist das hauptsächlichste Agens zur Auslösung der die
Erdoberfläche bildenden Stosse, übt aber auch den größsten Einfluß auf die
Wiederzusamniensetzung der fortgeschwemmten Theile aus. Atmosphärische
Ursache» wirken auf hochgelegene Gegenden und Gebirgsketten, und trennen
so theils in großen Fragmenten, theils in kleineren abgelösten Stückchen
einen Theil des Gesteins von seiner Masse. Diese würden aber an den
Punkten bleiben, wo sie abgelöst wurden, wenn sie nicht der Wirkung des