Sonnen - und Mondfinsternisse.
47
zu machen. Allein die Vortheile der Erkenntniß lassen sich erst dann
recht würdigen wenn wir uns in den Zustand einer Gesellschaft hinein-
dcnken, wo dieselbe nie vorhanden war, wenn je überhaupt eine solche Ge¬
sellschaft eristiren konnte. Vergleichen wir die Gefühle, die ein Einzel¬
wesen dieser Gemeinde bei einer Sonnenflnsterniß empfinden müßte, mit
denjenigen, welche dieses Phänomen einem Menschen einflößen würde, der es
sich zwar nicht recht erklären könnte, der aber doch mit einige» der Gesetze
bekannt wäre, durch welche die merkwürdigsten himmlischen Erscheinungen
regiert werden! Den Einen würde eine Erscheinung, von der er durch
Ueberlieferung gehört hätte oder vielleicht selbst Augenzeuge gewesen wäre,
in Schrecken setzen; der Andere, in der festen Ueberzeugung von der wunder¬
baren Einrichtung aller natürlichen Dinge, die er aus einer beschränkten
Kenntniß ihrer Wirkungen herleitete, würde sich nach einer Belehrung
über den Ursprung dieses neu vor seine Augen getretenen Ereignisses um¬
sehen und sich schämen, irgend eine Furcht zu hegen, und noch weniger,
eine solche zeigen, bis er wüßte, daß dieselbe durch die Vernunft ge¬
rechtfertigt wäre. Unsere Absicht bei Beschreibung der Beziehungen zwi¬
schen Himmel und Erde und der auf der letzteren wahrgenommenen astro¬
nomischen Erscheinungen war aber, dem Leser eine möglichst umfassende
Kenntniß von ihrer relativen Stellung und den Mitteln, durch welche
sie in derselben erhalten wird, zu geben, und wir hegen die Ueberzeugung,
daß die persönlichen Vortheile, auf die wir gelegentlich hingedeutet haben,
für jxpen ernsten Forscher nicht verloren seyn werden.
j