fullscreen: Meine Wanderungen und Wandelungen mit dem Reichsfreiherrn vom Stein

IX 
dem Bergwerks- und Hüttendepartement in Berlin ange¬ 
stellt, wurde er 1784 mit der Leitung des Bergwerks- und 
Fabrikwesens in Westfalen betraut. Im folgenden Jahre 
war er diplomatischer Unterhändler Preußens wTegen des 
Beitrittes von Kurmainz zum deutschen „Fürstenbunde“. 
1788 rückte er zum ersten Direktor bei der Kriegs- und 
Domänenkammer (Regierung) zu Kleve und Hamm auf. 
Die Rückschläge der französischen Revolution warfen ihn 
vorübergehend in das kriegerische Leben hinein: 1792 war 
er im preußischen Hauptquartier Zeuge der Wiedereinnahme 
von Frankfurt und Mainz. 1793 schloß er eine Ehe mit der 
Gräfin Wilhelmine von Walmoden-Gimborn. 
Der Friede von Basel 1795 gab Stein ganz den Arbeiten 
der inneren Verwaltung zurück. Als Oberpräsident sämt¬ 
licher westfälischer Kammern wirkte er segensreich in Min¬ 
den für die wirtschaftliche Hebung der westlichen Landes¬ 
teile Preußens. Die Erwerbung von Münster und Paderborn 
durch den Reichsdeputationshauptschluß (1803) führte ihn 
nach Münster, wo er neben Blücher, als militärischem 
Befehlshaber, die neuen Lande organisierte. 
1804 erfolgte die Berufung des erprobten Mannes als 
Minister für das Zoll-, Fabrik- und Handelswesen nach 
Berlin. Nun stand er, reich an Erfahrungen und Plänen, 
im Mittelpunkte des Staates. Im April 1806 (wiederholt 
2. September) überreichte er dem Könige Friedrich Wil¬ 
helm III. eine markige Denkschrift über die im Staats¬ 
interesse notwendige Beseitigung des „Geheimen Kabi¬ 
netts“. Doch ehe er, von der edlen Königin Luise unter¬ 
stützt, diese wichtige Maßregel durchzusetzen vermochte, 
senkten sich die Schatten nahender Ereignisse. Vor den 
Schlägen Napoleons brach noch im selben Jahre der Staat 
zusammen. Napoleon zog als Sieger in Berlin ein (24.Ok¬ 
tober). Der König begab sich flüchtig nach dem östlichsten 
Teile seiner Staaten. Stein folgte ihm. Als der bis dahin
	        
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