Spanien. 
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der privilegirten Stände bestehen, die königliche Mackck sehr 
ein; später wurden sie nur zur Eidesleistung bei der Thronbe, 
steigung eines Königs und bei sehr wichtigen Neichsgesitzen be, 
rufen, denen man durch ihre Zustimmung Festigkeit in später,, 
Zeiten verschaffen'wollte. Der neueste Versuch der Cortes, ihre 
Macht wieder herzustellen und auf Kosten der königlichen Ge, 
walt zu erweitern, ward bei der Rückkehr des Königs Ferd i, 
nands VII. vereitelt, da er die am rg.Mrz 1812 in seinem 
Namen, jedoch ohne bekannte Vollmacht und Zustimmung von 
der Regentschaft als Staatsgesetz bekannt gemachte Constitution 
im Mai i8i4 aufhob. Der König Ferdinand Vll. geb. 
i4. Oft. 1784 folgte seinem noch in Nom lebenden Vater 
Karl IV. am 19. März 1808, verlor aber bald das Reich, 
das Josef Napoleon erhielt, und' bekam es durch den 
Vertrag von Valen^ay vom 4.Decbr. i8i3 von dem damaligen 
französischen Kaiser Napoleon zurück. Durch Philipps V. präg, 
matische Sanction im I. 1713 treten die Rechte der Frauen auf 
die Thronfolge erst nach dem Tode der männlichen Aguaren ein, 
und nach Absterben aller männlichen und weiblichen Nachkom, 
men das beanwartctc Haus Savoyen. Die aus unstandes, 
mäßiger Ehe erzeugten Kinder von Jnfanten schließt das Ge, 
setz vom I. 1776 ganz aus. Die Volljährigkeit des Königs 
fängt mit zurückgelegtem i4ten Jahre au; über die Regent, 
schaft während der Minderjährigkeit ist keine bestimmte Ver, 
Ordnung vorhanden. Der Titel des Königs ist: Don — 
von Gottes Gnaden, König von Castilla, Leon, Aragon, bei, 
dcr Sicilien, Jerusalem, Navarra, Granada, Toledo, Va¬ 
lencia, Galicia, Mallorca, Sevilla, Sardinien, Cordova, 
Corsica, Murcia, Jaen, dcr Algarve, von Algeziras, Gibral, 
tar, der kanarischen Inseln, der westlichen und östlichen In, 
bien, der Inseln und des festen Landes des Weltmeeres, Erz, 
herzog von Oestreich, Herzog von Burgund, Brabant und 
Meiland, Genf von Habsburg, Flandern, Tirol und Barce, 
lona, Herr von Vizcaya und Molina. Der kurze Titel ist: 
Rey catholico de España. Den Beinamen eines katholischem 
Königs erhielt i4g6 König Ferdinand von dem Papste. Die 
königlichen Befehle werden mit den Worten: Yo el Rey (Ich 
der König) durch einen Stempel bezeichnet. Der crstgcborne 
Prinz führt seit i388 den Titel: Prinz von Asturien; seine 
Söhne, Brüder, Enkel und Neffen heißen Jnfanten von 
Spanien; andre Prinzen vom Geblüt erkennt man in Spa, 
nien nicht an, obgleich mehrere einheimische Familien mit dem 
königl. Hause verwandt sind. Das Wapcn ist ein quadrirtcs 
Schild mit einem Mittelschildc. Das erste wieder quadriere
	        
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