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Moskitos und andere stechende Insekten sich ansiedeln. So führen
die Tiere ein schmerzvolles Leben, wenn vor der Glut der Sonne
das Wasser auf dem Erdboden verschwindet.
4. Tritt endlich nach langer Dürre die wohltätige Regenzeit
ein, so verändert sich plötzlich die Szene in der Steppe. Das tiefe
Blau des bis dahin nie bewölkten Himmels wird lichter. Wie ein
entlegenes Gebirge erscheint einzelnes Gewölk im Süden, senkrecht
aufsteigend am Horizonte. Nebelartig breiten allmählich die ver—
mehrten Dünste sich über den Zenit aus. Den belebenden Regen
verkündigt der ferne Donner.
5. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich
die duftende Steppe mit mannigfaltigen Gräsern. Vom Lichte gereizt,
entfalten krautartige Mimosen ihre gesenkt schlummernden Blätter
und begrüßen die aufgehende Sonne, wie der Frühgesang der Vögel
und die sich öffnenden Blüten der Wasserpflanzen. Pferde und
Rinder weiden nun im frohen Genusse des Lebens. Das hoch auf—
schießende Gras birgt den schön gefleckten Jaguar. Im sichern Ver—
steck auflauernd und die Weite des eigenen Sprunges vorsichtig
messend, erhascht er die vorüberziehenden Tiere, katzenartig wie der
asiatische Tiger.
6. Bisweilen sieht man an den Ufern der Sümpfe den befeuch—
teten Letten sich langsam und schollenweis erheben. Mit heftigem
Getöse, wie beim Ausbruch kleiner Schlammvulkane, wird die auf—
gewühlte Erde hoch in die Luft geschleudert. Wer des Anblicks
kundig ist, flieht die Erscheinung; denn eine riesenhafte Wasserschlange
oder ein gepanzertes Krokodil steigen aus der Gruft hervor, durch
den ersten Regenguß aus dem Scheintode erweckt.
7. Schwellen nun allmählich die Flüsse, so zwingt die Natur die—
selben Tiere, die in der ersten Jahreshälfte auf dem wasserleeren,
staubigen Boden vor Durst verschmachteten, als Amphibien zu leben.
Ein Teil der Steppe erscheint nun wie ein unermeßliches Binnen—
wasser. Die Mutterpferde ziehen sich mit den Füllen auf die höheren
Bänke zurück, die inselförmig über den Seespiegel hervorragen. Mit
jedem Tage verengt sich der trockene Raum. Aus Mangel an Weide
schwimmen die zusammengedrängten Tiere stundenlang umher und
nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem
braungefärbten gärenden Wasser erhebt. Viele Füllen ertrinken;
viele werden von den Krokodilen erhascht, mit dem zackigen Schwanze
zerschmettert und dann verschlungen. Nicht selten bemerkt man Pferde
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