Full text: Nicolaisches Realienbuch

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Auf der nördlichen Halbkugel beginnt dann der Herbst, auf der südlichen der 
Frühling. 
4) Jetzt wendet sich der Südpol mehr und mehr der Sonne zu, und 
die senkrechten Strahlen fallen dem südlichen Wendekreise immer näher, bis 
sie am 21. Dezember diesen selbst treffen und die Lichtgrenze vom nördlichen 
Polarkreis diesseit des Nordpols bis zum südlichen Polarkreis jenseit des 
Südpols verläuft. Während dieser Zeit nehmen ans der südlichen Halbkugel 
die Tage zu, die Nächte ab, ans der nördlichen stndet das Gegenteil statt. 
Hier beginnt der Winter, dort der Sommer. — Im folgenden Vierteljahr 
kehrt die Erde in ihre Stellung vom 21. März wieder zurück; ihr Jahreslaus 
ist vollendet. 
e) Der Jahreslauf der Erde vollzieht sich in genau 365 Tagen 5 St. 
48 Min. 46 Sek. Hierauf beruht die Einrichtung des Kalenders. Julius 
Cäsar bestimmte im Jahre 46 v. Chr. Geb., daß das Jahr zu 365 Tagen 
gerechnet werden, und daß jedes 4. Jahr ein Schaltjahr mit 366 Tagen sein 
sollte. Nach dem „julianischen Kalender" rechnen heute noch z. B. die Russen. 
Sonst gilt der vom Papste Gregor XIII. 1582 verbesserte „gregorianische 
Kalender", der dem julianischen im Datum jetzt 13 Tage voraus ist. Dieser 
Unterschied ist dadurch entstanden, daß der jnlianische Kalender jährlich 11 Min. 
14 Sek. zu viel einschaltet, was in 400 Jahren etwa 3 Tage ausmacht. Deshalb 
bestimmte Gregor, daß von den Schlußjahren der Jahrhunderte (Säkularjahren), 
wie 1700, 1800, 1900 2c., nur diejenigen Schaltjahre sein sollten, deren Hunderte 
durch 4 ohne Rest teilbar sind. 
VI. Der Mond. 
a) Natürliche Beschaffenheit. Der Blond, der Begleiter der Erde, ist ein 
fast kugelförmiger Körper, der sein Licht von der Sonne empfängt. Daraus, 
daß man an ihm immer dieselben hellen und dunklen Flecke besonders zur 
Zeit des Vollmondes sieht, geht hervor, daß er der Erde stets dieselbe Seite 
zuwendet. Demnach dreht sich der Mond in derselben Zeit, in der er sich um 
die Erde bewegt, gleichzeitig einmal um seine Achse. Folglich ist es an einem 
Punkte des Mondes 143/4 Tage hintereinander hell und ebenso lange dunkel 
(Große Temperaturunterschiede). Durch wissenschaftliche Untersuchungen ist 
ferner festgestellt, daß den Blond weder eine Lufthülle (Atmosphäre) umgibt, 
noch daß Wasser auf ihm vorhanden ist. Deshalb ist es ausgeschlossen, daß auf 
ihm Geschöpfe, ähnlich denen auf der Erde, leben können. Die dunklen Flecke, 
welche man früher für Meere hielt und dementsprechend benannte, haben sich 
als Ebenen erwiesen, und die hellen Flecke stellen Gebirge (in Ring- und 
Kettensorm) dar. 
b) Sonnenmonat und Sternmonat. Die Lichtgestalten des Mondes er¬ 
klären sich aus seiner Stellung zur Sonne (S. 237 s.). Darum nennt man auch 
die Zeit von 29 Tagen 12 Stunden, die verstreicht von einem Neumond zum 
andern, einen Sonneumonat. Beobachten wir aber die Stellung des Mondes 
in bezug aus einen Fixstern, so sehen wir, daß er hinter dem Stern, mit dem 
er heute gleichzeitig aufgeht, morgen um einen Bogen von etwa 13° nach O- 
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