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gegen das französische Kaiserthum. Ganz Deutschland 
war entrüstet über Frankreichs ruchlosen Friedensbruch; ganz 
Deutschland war entschlossen, mit Gut und Blut, Leib und Leben 
zur „Wacht am Rhein" für das Vaterland einzustehen. Rasch 
ward im Norden und Süden, Westen und Osten gerüstet. Die 
Deutschen rückten in drei Heeressäulen (unter Steinmetz, Prinz 
Friedrich Karl und Kronprinz Friedrich Wilhelm ^Süddeutscher 
Befehlshabers) in Frankreich ein. Den Oberbefehl führte König 
Wilhelm selbst. Die deutschen Küsten hatte Vogel v. Falkenstein 
zu schützen. Wohl hatten die Franzosen sich anfangs Saar¬ 
brückens bemächtigt, aber rasch folgte eine Niederlage derselben 
der andern. Am 4. August erstürmte der Kronprinz Friedrich 
Wilhelm Weißenbnrg und den Gaisberg, und am 6. August 
besiegte er dann bei Wörth mit der 3. Armee (Norddeutsche, 
Bayern, Württemberger) Mac Mahon (36 Kanonen, 6 Mitrail- 
leusen, 2 Adler, 10000 Gefangene, 10000 Todte und Ver¬ 
wundete — 8000 Deutsche todt und verwundet). In wilder 
Flucht eilte das französische Heer über die Vogesen nach Chalons. 
Ein Theil der 3. Armee ging zur Belagerung nach Straßburg; 
das Gros rückte hinter Mac Mahon her. — Gleichzeitig hatte 
am 6. August Steinmetz mit der 1. Armee und Theilen der 
2. Armee die Spicherner Höhen genommen (hinter Saar¬ 
brücken) und reiche Beute gemacht. — Die Franzosen zogen nun 
etwa 200 000 Mann bei Metz zusammen (Marschall Bazaine), 
und die Aufgabe der deutschen Heeresleitung war die, diese in 
Metz einzuschließen*). Dies geschah durch die drei Schlachten 
bei Metz. Durch die Schlacht von Cour cell es zwang Stein¬ 
metz am 14. August Bazaine, seinen bereits begonnenen Abmarsch 
aufzuschieben (beiderseitig etwa 4000 Todte und Verwundete); 
am 16. August verlegte Prinz Friedrich Karl durch die Schlacht 
von Mars la Tour oder Vionville den Franzosen den Weg 
nach Süden (blutige Schlacht, 11 Stunden, großer Cavallerie- 
kampf, Verluste auf beiden Seiten ca. 40 000 Mann f!4000 
Preußen), 3000 französische Gefangene); am 18. August vollendete 
König Wilhelm's Sieg bei Gravelotte die Einschließung 
der Franzosen in Metz. Riesenkampf: 270 000 Deutsche gegen 
220000 Franzosen, 7 Stunden, auf jeder Seite etwa 14000 
Todte und Verwundete, 3000 französische Gefangene.) — Während 
nun Prinz Friedrich Karl mit dem größten Theile der 1. und 
2. Armee Metz cernierte (einschloß), hatte sich Mac Mahon 
wieder concentriert. Ihm rückte der Kronprinz mit der 3. Armee 
*) Um diese Zeit wurden schonungslos alle in Frankreich lebenden und 
angesiedelten Deutschen verjagt.
	        
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