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Kalk genannt. Derselbe wird in Gruben aufbewahrt, worin er sich
verdickt. Mit Wasser zu Kalkmilch verdünnt, dient der gelöschte Kalk
zum Weißen der Wände; mit Sand vermischt, bildet er den Mörtel,
mit dem die Bausteine zusammengekittet werden Gebrannter Kalk dient
auch als Dungmittel, bes. für sauern und thonigen Boden.
b. Übergießt man Kais mit einer Säure (Schwefelsäure, scharfem Essig rc.),
so braust er auf. Er ist nämlich eine Verbindung von Kalkerde und Kohlen¬
säure, einer Luftart, welche durch die Säure vertrieben wird. Dasselbe geschieht
durch Brennen. — Der Mörtel erhärtet bald und wird um so fester, je älter er
wird; denn er zieht aus der Luft wieder Kohlensäure an sich und verwandelt sich
so nach und nach wieder in Kalkstein. — Der dement ist ein Gemenge von Kalk
und kieselbaltigem Ton, die gebrannt und fein gemahlen sind. Durch das Brennen
wird die Kieselerde ausgeschlossen, d. h. wasserlöslich und verbindet sich dann beim
Befeuchten mit den beiden andern Stoffen zu einer steinharten, unlöslichen Masse.
6. Arten. Der gewöhnliche Kalk findet sich als gemeiner oder dichter
Kalkstein, als Muschelkalk, Tropfstein, Tuffstein (Kalktuff), Rogenkalk und sft
krystallisiert als Kalkspat.
Die Kreide ist ein lockerer, weicher und abfärbender Kalkstein. Kreideberge
finden sich aus der Insel Rügen, sowie an der französischen und englischen Küste.
Sie dient zur Bereitung von Mörtel, Glaserkitt (mit Leinöl und Firnis), als Me-
tallputzpuloer und des. zum Schreiben. Dazu wird sie zuerst gemahlen, dann in
Wasser geschlämmt und wieder getrocknet (Schlämmkreide). In den Kreidebergen
findet man die Feuersteine in Gcstalt von größeren und kleineren Knollen.
Der Marmor ist krystallinisch-feinkörniger Kalk, sehr hart, weiß, schwarz,
oder bunt (marmoriert) und erhält durch Polieren einen schönen Glanz. Der schönste
ist der carrarische von Carrara in (Italien). Er dient zu Bildwerken, Grabsteinen,
Säulen, Tischplatten, zu Bauverzierungen rc.
Der Gips ist schwefelsaurer Kalk (mit Wasser); er findet sich seltener
und dann gewöhnlich als Begleiter des Steinsalzes. Er ist meist grau, ziemlich
weich, glanzlos und erdig im Bruch. Gemahlen bildet er ein vortreffliches Dung-
mittel für Kl-e und Hülsenfrüchte. Durch Brennen verliert er seinen Wassergehalte
gemahlen und mit Wasser zu einem dicken Brei angerührt, erhärtet er rasch wieder
und dient zur Herstellung von Gipsfiguren, Verzierungen an Decken und wänden,
zu Modellen, Gipsverbänden rc. Der Alabaster ist ein feinkörniger Gips, meist
weiß, oder schwach geadert. Er wird bes. bei Florenz gefunden und zu Figuren,
Leuchtern, Schalen rc verarbeitet. Der Gips kommt auch in Krystallen, sowie
blätterig als Fraueneis vor. Dieses läßt sich leicht in dünne, durchsichtige
Blättchen spalten, die früher oft statt des Glases benutzt wurden.
<1. Entstehung. Die Kalkgebirge sind meist deutlich geschichtet (F)özgebirge)
und haben sich demnach durch Niederschläge aus dem waffer und zumteil aus den
Gehäusen der wasserticre gebildet.
334. s. Der Granit (d. h. Körnerstein)
gehört zu den gemengten (zusammengesetzten) Gesteinen und bestehb
aus Feldspat, Quarz und Glimmer Diese Gemengleile sind ohne Ord¬
nung gemischt und innig mit einander verbanden. Nach ihrer Größe
unterscheidet man grob- und feinkörnigen Granit. Der Feldspat ist
vorherrschend; in geringerer Menge ist Quarz, in geringster Glimmer
vorhanden Die Farbe des Gesteins ist verschieden und hängt bes. von
der des Feldspates ab, welcher rötlich, weiß oder grau sein kann. Die
Quarzkörner sind unregelmäßig, oft sehr groß, zeigen einen FettglanA
und meist graue oder weiße Färbung; bisweilen sind sie auch durch-