II
Erdkunde.
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Kirgisensteppe.
3. Sibirien.
Sibirien ist das weite Gebiet, das sich von der Kirgisensteppe bis zum Nörd¬
lichen Eismeer und vom Ural bis zum Großen Ozean erstreckt.
a) 3n Süd- und Ntittelsibirien besteht der Loden wie im europäischen Nußland
aus fruchtbarer „Schwarzerde". Ulle Getreidearten gedeihen dort, und Ninder,
Schafe und Pferde werden gezüchtet.
b) 5ln das Ackerland schließt sich im Norden ein breites Wald land an. In seinem
westlichen Teile herrscht Nadel-, im Osten dagegen Laubholz vor. Der Waldreichtum
Sibiriens wird jedoch erst Bedeutung erlangen, wenn die wertvollen Hölzer durch die
große sibirische Eisenbahn, die das Land von Westen nach Osten durchquert, aus¬
geführt werden können. Bis jetzt schätzt man nur die Pelztiere des Waldgebietes,
Zobel, Hermelin, Edelmarder, Fuchs, Eichhörnchen und Bär. Gegen die Tiere wird
aber durch die Iägerstämme, welche die Hauptbevölkerung des Waldgürtels bilden,
ein so planloser Vernichtungskrieg geführt, daß sie wahrscheinlich bald ausgerottet
sein werden. — Fischfang, Ucker- und Bergbau stellen weitere Erwerbsquellen
dar. Die mächtigen Ströme (nenne sie!) und der Baikalsee sind außerordentlich
fischreich. Die Flußtäler und die Waldlichtungen eignen sich meist zur Feldwirtschaft.
Die Gebirge sind reich an Nkineralschätzen. Der Ural liefert Eisen, Platin, Silber
und Gold, die nordwestliche Umwallung Innerasiens Eisen, Gold, Silber, Blei und
Graphit (Bleistifte!). Da Sibirien zudem noch mächtige Steinkohlenlager besitzt,
könnten die Erze am Orte ihrer Gewinnung verarbeitet werden.
Bewohnt werden diese Gebiete von Eingeborenen und Eingewanderten. Die
Eingeborenen sind meist mongolische Völker, die sich durch Jagd oder Fischfang ernähren.