Full text: Realienbuch (Teil 1)

IV 
Naturlehre. 
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pi 
Zig. 64. 
Pl — Platte mit den Metallstreifen mx u. 
; D = Leitungsdraht; K = lfornknopf. 
Druckknopf eingeschaltet ist. Schrauben wir diesen auseinander, so sehen wir 
(Ag. 64), daß aus seiner hölzernen Grundplatte zwei Metallstreifen angeschraubt 
sind. In dem einen, z. B. dem oberen Streifen endet 
der Teil des Leitungsdrahtes, der von der Batterie 
kommts aus dem unteren Streifen aber geht der Draht 
weiter zum Läutewerke. Ist die Klingel in Ruhe, so 
steht der obere Metallstreifen von dem unteren ab und 
berührt mit seinem Ende die Unterseite eines beweg¬ 
lichen Unöpfchens, das aus Horn besteht (warum 
wohl?). Der Druckknopf wirkt mithin als Stromunterbrecher. Drücken wir auf 
den Hornknopf, so berührt der obere Streifen den unteren. Dadurch verbinden wir die 
Enden des Leitungsdrahtes, d. h. wir schließen den bis dahin unterbrochenen Strom. 
b) Sobald dies geschieht, fließt der Strom durch die Uupferdrahtwindungen des 
Elektromagneten: der Eisenkern wird magnetische er zieht den Unter an, und der 
Hammer schlägt gegen die Glocke. Dabei entfernt sich aber der angezogene Unter 
von der Schraube, und in demselben Uugenblick ist der Strom wieder unterbrochen. 
Der Elektromagnet verliert mithin seine Unziehungskraft, und der federnde Stahlstreifen 
bewegt den Unker zu der Schraube zurück. Dadurch wird der Strom von neuem 
geschlossen, der Unker also wieder angezogen und der Hammer wieder gegen die 
Glocke geschlagen. Diese Vorgänge folgen sehr rasch aufeinander, und durch diese 
selbsttätige Stromunterbrechung (an welcher Stelle?) läutet die Glocke, solange 
wir den Druckknopf Herabdrücken. Sobald wir ihn aber loslassen, wird der Strom 
dauernd unterbrochen. Der Druckknopf verhütet mithin den fortwährenden Uusgleich 
der Elektrizitäten. — Gib den Vorteil dieses Stromunterbrechers an! 
9. Der elektromagnetische Telegraph oder Zernschreiber. Zu seiner 
Einrichtung gehören die Batterie, die Leitung, der Schlüssel und der Schreibapparat. 
a) Un Eisenbahnen, Landstraßen u. dgl. sehen wir in bestimmten Ubständen 
„Telegraphenstangen". Sie tragen oben meist mehrere Glocken aus Porzellan, an 
denen verzinkte Eisendrähte befestigt sind. In diesen Drähten fließt der elektrische 
Strom von einer Station zur andern (Fig. 65, I und II). Uuf jeder Station steht 
eine galvanische Batterie (Bx und B2). Merkwürdigerweise genügt nur ein Draht, 
um beide Stationen elektrisch mitein¬ 
ander zu verbinden. Der zweite Draht 
wird nämlich durch das in der Erde 
befindliche Grundwasser ersetzt, wenn 1 
man die Drahtenden mit je einer Metall¬ 
platte (Pj und P2) verbindet und diese 
in den Erdboden bis zum Grund¬ 
wasser versenkt (Erdleitung!). Indem 
die Elektrizität (bei den Telegraphen 
der deutschen Reichspost der neg. Strom) 
oberirdisch durch den Leitungsdraht, 
unterirdisch von Platte zu Platte eilt, 
ist der Strom geschlossen. Da nun der elektrische Strom dazu dienen soll, Zeichen zu 
geben, muß er durch den Schlüssel und durch den Schreibapparat fließen. 
b) Der Schlüssel oder der Zeichengeber (Fig. 66) ist ein zweiarmiger Hebel
	        
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