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Naturbeschreibung.
III
UM sich zu sonnen und zu schlafen. Hier läßt er auch seine bellende Stimme hören,
die ihm zu seinem Namen verholfen hat. Unbeholfen nur bewegt er sich vor¬
wärts unb wird deshalb leicht eitle Beute seiner Feinde, der Eisbären und
Menschen; eilt Schlag auf die empfindliche Nase vermag ihn zu töten.
3. Der Seehund, ein Wasserraubtier. Fische, Weichtiere, Krebse, See¬
sterne und Tange bilden seine Nahrung, die er vorwiegend am Meeresboden
sucht, aber auch im Schwimmen ergreift. Seine Sinne sind zum Aufspüren
der Beute gut entwickelt, auch, was bei Wassertieren meist nicht der Fall ist, das
Gesicht. Sein Augenstern ist erweiterungsfähig; dadurch kann er sich dem Sehet:
in verschiedenen Wasserschichten anpassen. Der Tastsinn, der feinet: Sitz beso::ders
ii: de:: langen Schnurrhaaren hat, erleichtert dem Tiere die Jagd. Seit: Gebiß
ist ein echtes Räubergebiß; doch si::d die Zähne feinhöckerig und dadurch vor¬
züglich befähigt, auch schlüpfrige Beute festzuhalten. Der Seehund ist sehr
gefräßig und hat ein ausgezeichnetes Verdauungsvermögen; da er reichlich
Nahrung findet, wird er sehr fett.
4. Was nützt der Seehrmd den Küstenbewohnern? Da der Seehund eine
ungeheure Menge von Fische:: verzehrt, wird er schädlich; aber für die Be¬
wohner der nordischen Küsten ist außer dem Renntier kein andres Tier von so
großer Bedeutui:g wie er. Alles von ihm wird benutzt u::d verwandt: Fleisch,
Fett, Fell, Knochen, Sehnen und Blut; deshalb stellt man besondere Jagden,
die Robbenjagden, an, bei denen das Tier zu La::de und zu Wasser massenhaft
erlegt wird.
Wie verweiset der Grönläi:der die einzelnen Körperteile des Seehunds?
Nagetiere.
1. Das Eichhörnchen.
1. Körpereinrichtung und Aufenthalt des Eichhörnchens sind voneinander
abhängig. Das Eichhörnchen ist ein echtes Baumtier. Auf dem Boden
humpelt es unbeholfen und ziemlich langsam dahin. Auf Bäumen dagegen be¬
wegt es sich mit großer Gewandtheit, Schnelligkeit und Sicherheit. Mit seinen
krummen und spitze:: Krallen hält es sich an Stämme:: und Ästen fest. Von
Ast zu Ast und von Baum zu Baum vermag es weite Sprünge auszuführen.
Dazu braucht es die kräftigen und langen Hinterbeine. Es sind echte Sprung¬
beine. Bei weiten Sprüngen bient ihm der lange und buschige, zweireihig
behaarte Schwanz als Steuer.
Springend und iiettemb treibt sich das Eichhörnchen am Tage in den
Baumkronen umher. Die Nacht verbringt es in einem selbstgebauten Nest;
dies liegt zwischen Zweigen oder in einen: Astquirl, ist aus Reisig geflochten
und mit Moos und Halmen dicht gemacht. Das Eingangsloch des Nestes kann
vom Eichhörnchen beliebig verlegt werden; dadurch schützt es sich vor dem Wi::de.
Im Winter, den es zu einem großen Teil verschläft, wird das Eii:gangsloch
verstopft und das Nest sorgfältig ausgepolstert. Der Winterschlaf ist indessen
nicht anhaltend. Von Zeit zu Zeit zehrt es von dem in Baumlöchern und
ähnlichen Verstecken von ihrn angesammelten Nahrungsvorrat.