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große Werften. In Marien bürg steht das berühmte Schloß der Hoch¬ 
meister des Deutschen Ritterordens. — * Marien werder ist eine kleine, 
anmutig gelegene Beamtenstadt und das altertümlich gebaute Thorn eine 
starke Festung. 
1. Gib an a) die Lage, b) die Grenzen, c) die Flüsse beider Provinzen! — 
2. Erkläre: Haff, Nehrung, Delta! 
III. Die Provinz Brandenburg. 
Brandenburg ist das Stammland des preußischen Staates und 
liegt ziemlich in der Mitte desselben. Es hat viel hügeliges Sandland 
mit dürrer Heide und Kiefernbeständen. („Des heil. Römischen Reiches 
Streusandbüchse.") Die Mulde zwischen dem nördl. und südl. Land¬ 
rücken ist reich an Seen und Flüssen, die leicht durch Kanäle verbunden 
werden konnten. In den Niederungen sind Moore und Sümpfe. Weite 
Bruchgegenden, z. B. das Oderbruch, sind entwässert und haben herrliche 
Wiesengründe und fetten Getreideboden. Der Spreewald ist jetzt ein 
fruchtbarer Wiesen- und Gartenbezirk mit schönen Baumgruppen; die 
Spree löst sich hier in Hunderte von Armen auf, die allen Verkehr 
vermitteln. In der Niederlausitz und Umgegend (Sorau, Kottbus, 
Guben, Luckenwalde) finden sich reiche Braunkohlenlager, und hier ist 
der Sitz bedeutender Tuchwebereien. — Die Bevölkerung ist vorwiegend 
evangelisch und größtenteils im Handel und in Gewerben beschäftigt. 
Stadtbezirk Berlin. Berlin hat über 2 Mill. E., mit den nahe 
liegenden Städten Charlottenburg, Schöneberg, Rixdorf und mehreren 
großen Vororten (Lichtenberg, Weißensee, Wilmersdorf, Lichterfelde, Steglitz u. a.) 
aber an 3 Mill. E. Die Stadt liegt zu beiden Seiten der schiffbaren Spree 
in sandiger Ebene und ziemlich in der Mitte der östlichen Provinzen. Hier 
kreuzen sich die großen Handelsstraßen von W nach 0, von der oberen Oder 
zur unteren Elbe und von Mitteldeutschland zur unteren Oder. Berlin ist 
Haupt- und Residenzstadt und Sitz der höchsten Behörden des Deutschen 
Reiches und Preußens; hier tagen Reichstag und preußischer Landtag. Berlin 
hat trefflich ausgestattete Bildungsanstalten für Wissenschaft und Kunst und 
ist erste Fabrik- und Handelsstadt Deutschlands. (Größte Universität Deutsch¬ 
lands, reiche Museen; Maschinenbau, Möbel, Kleider usw.) In Berlin enden 
kl Eisenbahnen, deren Bahnhöfe durch die Ringbahn (eine etwa 63 llm 
lange Gürtelbahn um die Stadt) und die Stadtbahn miteinander verbunden 
sind. — Bis tief in die Nacht ist auf den Straßen lebhaftester Verkehr, den 
teilweise Straßenbahnen, Omnibusse und Tausende von Droschken vermitteln. 
— Die prächtigste und besuchteste Straße ist die „Unter den Linden" 
(Brandenburger Tor, Denkmal des alten Fritz): sie führt nach dem Lustgarten, 
einem freien Platze in der Mitte der Stadt, an dem das königl. Schloß, der 
Dom und mehrere Museen liegen (Denkmal Kaiser Wilhelms I.). Vor dem 
Brandenburger Tor dehnt sich der Tiergarten aus, ein Gehölz mit schönen 
Anlagen und vielen Denkmälern. (Reichstagsgebäude; Siegesallee.) 
* Pots dam, 60 000 E., zweite Residenz- und wesentlich Garnison- 
und Beamtenstadt, liegt in reizvoller Umgebung von Havelseen, bewaldeten 
Hügeln und Parks (Schlösser Sanssouci, Neues Palais, Babels-
	        
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