Die Wärme. 
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sich kein Tau und kein Reif; ebensowenig bei bewölktem Himmel. Das 
Laubdach und die Wolken lassen nämlich die Wärme des Erdbodens nicht 
ausstrahlen. 
5. Regen. Decken wir eine Glasglocke über eine Tasse mit Wasser, so 
wird bald der Zeitpunkt eintreten, bei welchem die Luft unter der Glocke 
mit Wasserdampf gesättigt ist, und dann wird die weitere Verdunstung auf¬ 
hören. So ist es auch im Freien. Die Luft kann nur bis zu einem be¬ 
stimmten Grade mit Wasserdampf gefüllt werden; ist dieser Grad erreicht, 
dann verdichtet sich ein Teil des Dampfes und bildet Wassertröpfchen. 
Man kann dieselben zuweilen bei starken Nebeln wahrnehmen, bei welchen 
ein feiner Staubregen fällt.) Dieselben fallen als Regen herab. Während 
des Herabfallens setzen sich immer mehr Tröpfchen an, und es entstehen 
Regentropfen; dieselben sind um so größer, je höher die Wolken schweben, 
ans denen sie herabfallen. Gewöhnlich wird die Verdichtung des Wasser¬ 
dampfes in den Wolken durch kalte Luftströmungen veranlaßt. Man unter¬ 
scheidet Gewitterregen und Landregen; erstere sind vorübergehend und 
von elektrischen Erscheinungen begleitet; letztere sind anhaltend. 
6. Der Hagel entsteht dadurch, daß die Regentropfen während des 
Herabfallens gefrieren. Die Größe der Hagelkörner ist verschieden; man 
hat schon solche von der Größe eines Taubeneies beobachtet. (Welchen 
Schaden richtet der Hagel an?) 
7. Der Schnee. Wenn die Luft unter Oo abgekühlt ist, so gefrieren die 
Wasserbläschen, noch ehe sie zu Tropfen werden, setzen sich als feine Eis¬ 
nadeln zu regelmäßigen, meist sechseckigen Sternfiguren zusammen und fallen 
als Schnee herab. Der Schnee ist ein schlechter Wärmeleiter und schützt 
daher die Pflanzen, die er bedeckt, vor dem Erfrieren. 
8. Luftströmungen. Winde sind Luftströmungen, welche von einer Gegend mit 
hohem Luftdruck nach einem Orte mit niedrigem Luftdruck wehen. Am Äquator der Erde 
herrscht ein mittlerer Luftdruck von 760 mm, unter 30" nördlicher und südlicher Breite 
dagegen von 765 mm. Daher strömt die Luft von diesen Gegenden beständig nach dem 
Äquator hin; ans der nördlichen Halbkugel entsteht also ein Nordwind, auf der südlichen 
ein Südwind. Diese regelmäßig wehenden Winde heißen Passat winde. Unter dem 
Äquator liegt die Region der Windstillen oder Kalmen. Die starke Erwärmung der 
Erdoberfläche am Äquator durch die senkrecht fallenden Sonnenstrahlen erzeugt nämlich 
einen beständig aufsteigenden Luftstrom. Oben fließt die Luft nach Norden und Süden 
ab, senkt sich in etwa 30" nördlicher und südlicher Breite und strömt wieder zum 
Äquator zurück. In der heißen Zone herrscht also ein vollständiger Kreislauf der Luft, 
und es wehen zwei Winde übereinander, unten ein kälterer Wind nach dem Äquator zu, 
oben ein warmer Wind nach den Polen zu (Fig. 68). Stünde die Erde still, so wäre 
der untere Passat auf der nördlichen Halbkugel ein reiner Nordwind, der obere ein 
reiner Südwind. Durch die Umdrehung der Erde um ihre Achse findet aber eine Ab¬ 
lenkung dieser Winde nach rechts hin statt. Der Nordpassat wird dadurch zu einem 
Nordostpassate. Auf der südlichen Halbkugel werden die Winde nach links abgelenkt; 
aus dem Südpassate wird daher ein Südostpassat. Die Winde in der gemäßigten 
Zone — nördlich vom 40. Breitengrade — heißen veränderliche Winde und entstehen 
dadurch, daß die Luft aus Gegenden, in denen ein hoher Luftdruck herrscht, nach Gegenden 
mit niedrigem Luftdruck abfließt. Angenommen, Berlin habe einen Barometerstand von 
765 mm (Maximum), Königsberg einen solchen von 755 mm (Minimum). Von Berlin 
strömt die Luft in allen Richtungen nach außen hin ab, jedoch nicht in geraden Linien, 
sondern wegen der Drehung der Erde in gekrümmten Bahnen, in der Richtung der Uhr¬ 
zeigerbewegung. Berlin selbst, im Mittelpunkte des Maximums, hat Windstille; ein Ort 
östlich von Berlin hat Nordwind, ein Ort südlich von Berlin Ostwind, ein Ort 
westlich von Berlin Südwind und ein Ort nördlich von Berlin Westwind. Königs¬
	        
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