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Physik.
borg, im Mittelpunkte des Minimums, hat ebenfalls Windstille. Die Luft strömt aber
von allen Seiten in Spirallinien in das Minimum ein, und zwar der Uhrzeigerbewegung
entgegengesetzt, also von rechts nach links. Was für Winde haben also Orte, die
nördlich, östlich, südlich oder westlich von Königsberg liegen? Diese Winde, welche von
einer Stelle hohen Luftdruckes ausgehen,
heißen Wirbelwinde (Zyklone), die¬
jenigen, welche eine Stelle niedrigen
Luftdruckes umkreisen, heißen Gegen-
Wirbelwinde (Antizyklone). Bliebe
der niedrigste Luftdruck immer an ein
und derselben Stelle, so hätte ein östlich
davon gelegener Ort stets Südwind,
ein westlich davon gelegener stets Nord¬
wind. Der niedrigste Luftdruck wandert
aber an einem Tage oft 100 Meilen
weiter, bei uns in der Richtung von
Westen nach Osten. Daher drehen
sich die Winde bei uns in der Regel
wie die Sonne nach rechts, von Osten
über Süden nach Westen und Norden.
In Küstenländern entstehen Winde,
die zu bestimmten Tageszeiten eintreten,
Land-und Seewinde. Nach Sonnen¬
aufgang erwärmt sich das Land schneller
als das Wasser, deshalb strömt die
kältere Seeluft unten nach dem Lande
hin (Seewind;; nach Sonnenuntergang
kühlt sich das Land wieder schneller ab
als das Wasser; daher strömt die kältere
Landluft nach der See hin (Landwinde).
Der Landwind erreicht gegen Morgen
seine größte Stärke. Warum?
Besondere Arten von Winden sind
die Monsune in Ostindien, der Föhn
in der Schweiz, der Samum in der
Sahara, der Sirokko im Adriatischen
Meere u. a.
Die Stärke des Windes richtet sich
nach seiner Geschwindigkeit. Legt ein
Wind in der Sekunde 1—5 m zurück,
so heißt er gelind; beträgt die Ge¬
schwindigkeit 20—25 m, so heißt er
Sturm; durcheilt er in der Sekunde 40—50 m, so nennt man ihn Orkan.
§ 70. Die Dampfmaschine. In einen Probierzylinder passe man einen
mit Leinwand umwickelten Pfropfen ein, so daß sich derselbe bei lnftdichtem
Verschluß doch bequem auf und ab bewegen läßt! Nun fülle man den
Zylinder zum Teil mit Wasser, erwärme fast bis zum Siedepunkt und
schiebe alsdann den Pfropfen hinein, so daß zwischen dem Wasser :md dem
Pfropfen nur wenig Raum bleibt! Jetzt erhitze man bis zum Sieden! Der
Pfropfen wird in die Höhe geschoben. Nimmt man nun den Zylinder von
der Flamme und tröpfelt auf den oberen Teil kaltes Wasser, so fährt der
Kolben wieder hinab.
Durch die erste Erwärmung des Zylinders ist die Luft über dem Wasser
verdünnt worden; als hierauf der Pfropfen eingesetzt und die Flüssigkeit bis
zum Sieden erhitzt wurde, trieb der Dampf den Pfropfen in die Höhe.
Durch das kalte Wasser wurde der Dampf zwischen dem Pfropfen und der
Wasseroberfläche verdichtet, und es entstand ein luftverdünnter Raum. Die