58 
Physik. 
borg, im Mittelpunkte des Minimums, hat ebenfalls Windstille. Die Luft strömt aber 
von allen Seiten in Spirallinien in das Minimum ein, und zwar der Uhrzeigerbewegung 
entgegengesetzt, also von rechts nach links. Was für Winde haben also Orte, die 
nördlich, östlich, südlich oder westlich von Königsberg liegen? Diese Winde, welche von 
einer Stelle hohen Luftdruckes ausgehen, 
heißen Wirbelwinde (Zyklone), die¬ 
jenigen, welche eine Stelle niedrigen 
Luftdruckes umkreisen, heißen Gegen- 
Wirbelwinde (Antizyklone). Bliebe 
der niedrigste Luftdruck immer an ein 
und derselben Stelle, so hätte ein östlich 
davon gelegener Ort stets Südwind, 
ein westlich davon gelegener stets Nord¬ 
wind. Der niedrigste Luftdruck wandert 
aber an einem Tage oft 100 Meilen 
weiter, bei uns in der Richtung von 
Westen nach Osten. Daher drehen 
sich die Winde bei uns in der Regel 
wie die Sonne nach rechts, von Osten 
über Süden nach Westen und Norden. 
In Küstenländern entstehen Winde, 
die zu bestimmten Tageszeiten eintreten, 
Land-und Seewinde. Nach Sonnen¬ 
aufgang erwärmt sich das Land schneller 
als das Wasser, deshalb strömt die 
kältere Seeluft unten nach dem Lande 
hin (Seewind;; nach Sonnenuntergang 
kühlt sich das Land wieder schneller ab 
als das Wasser; daher strömt die kältere 
Landluft nach der See hin (Landwinde). 
Der Landwind erreicht gegen Morgen 
seine größte Stärke. Warum? 
Besondere Arten von Winden sind 
die Monsune in Ostindien, der Föhn 
in der Schweiz, der Samum in der 
Sahara, der Sirokko im Adriatischen 
Meere u. a. 
Die Stärke des Windes richtet sich 
nach seiner Geschwindigkeit. Legt ein 
Wind in der Sekunde 1—5 m zurück, 
so heißt er gelind; beträgt die Ge¬ 
schwindigkeit 20—25 m, so heißt er 
Sturm; durcheilt er in der Sekunde 40—50 m, so nennt man ihn Orkan. 
§ 70. Die Dampfmaschine. In einen Probierzylinder passe man einen 
mit Leinwand umwickelten Pfropfen ein, so daß sich derselbe bei lnftdichtem 
Verschluß doch bequem auf und ab bewegen läßt! Nun fülle man den 
Zylinder zum Teil mit Wasser, erwärme fast bis zum Siedepunkt und 
schiebe alsdann den Pfropfen hinein, so daß zwischen dem Wasser :md dem 
Pfropfen nur wenig Raum bleibt! Jetzt erhitze man bis zum Sieden! Der 
Pfropfen wird in die Höhe geschoben. Nimmt man nun den Zylinder von 
der Flamme und tröpfelt auf den oberen Teil kaltes Wasser, so fährt der 
Kolben wieder hinab. 
Durch die erste Erwärmung des Zylinders ist die Luft über dem Wasser 
verdünnt worden; als hierauf der Pfropfen eingesetzt und die Flüssigkeit bis 
zum Sieden erhitzt wurde, trieb der Dampf den Pfropfen in die Höhe. 
Durch das kalte Wasser wurde der Dampf zwischen dem Pfropfen und der 
Wasseroberfläche verdichtet, und es entstand ein luftverdünnter Raum. Die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.