148 Naturgeschichte. 
In dem Folgenden ist nur die Rede von den 
Naturerzeugnissen. 
Die Naturerzeugnisse werden in drei Reiche einge- 
theilt, welche man die drei Naturreiche nennt; als: 
das Steinreich oder Mineralreich; hierzu gehören 
sämmtliche Steine und Erden, also lauter solche Dinge, 
welche bloß durch Anhäufung gewisser Theilchen von außen 
her entstehen und keine Empfindung und kein Leben haben;— 
das Pflanzenreich; dieses umfasst alle diejenigen Gegen¬ 
stände, die ihre Nahrungsmittel durch mehre kleine Öffnun¬ 
gen einsaugen, die fich am Ende ihres Körpers, den Wurzeln, 
befinden, mittelst welcher fie an die Erde oder an andere 
Körper befestigt sind, sich nicht willkürlich bewegen können 
und aus Samen entstehen;—das Thierreich; hierzu ge¬ 
hören alle diejenigen Geschöpfe, welche Leben, Empfindung 
und eine willkürliche Bewegung haben, durch ihres Gleichen 
entstehen und durch Nahrung wachfen und fortdauern, welche 
sie durch eine Öffnung, den Mund (das Maul) einnehmen. 
Weil die Dinge der letzten beiden Reiche (Pflanzen 
und Thiere) Werkzeuge oder Organe haben, mit wel¬ 
chen sie ihre Nahrung einnehmen und in sich verbreiten 
können, so nennt man sie organisirteKörper; die Dinge 
deö Steinreichs hingegen heißen, weil ihnen solche Werk¬ 
zeuge fehlen, unorganisirte Körper. 
Diejenigen Länder, in welchen gesittete Völker wohnen, 
die das Land sorgfältig bebauen, haben manche Produkte, 
besonders aus dem Pflanzenreiche, im Überfluss. Andern 
Ländern hingegen fehlt es gerade an diesen Produkten; aber 
sie haben wiederum andere Erzeugnisse im Überfluss. Dadurch 
sind die Menschen auf den Gedanken gekommen, die über¬ 
habenden Produkte ihres Landes nach solchen Ländern hinzu¬ 
bringen, wo es an diesen Erzeugnissen fehlt, sie da zu ver¬ 
kaufen und sich für das gelöste Geld die ihnen fehlenden 
Produkte einzukaufen; — und so ist der Handel entstanden. 
Weise und gütig hat es der liebe Gott so eingerichtet, 
dass sich in jedem Lande, oder doch wenigstens in jedem 
großen Erdstriche, gerade diejenigen Produkte finden, welche 
demselben, seiner besondern Lage nach, für seine Bewohner 
am nöthigsten sind. So bringen die heißen Länder der 
Erde die kräftigsten, saftreichsten und kühlendsten Früchte 
hervor, als: Kokosnüsse, Muskatnüsse, Oliven, Pisang,
	        
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