Die deutschen Bundesstaaten. DieFürstenthümer Lippe. 193 
Schiffsbau auf 16 Werften. — Bremen ist nächst Hamburg die bedeutendste Hafen- 
u. Hände Isst. Deutschlands, die in neuester Zeit einen Eigenhandel entwickelt hat. 
der steh über alle Meere erstreckt. Zur Hebung des selbstständigen Handelsbetriebs 
hat befond. auch die Erwerbung u. Gründung des Seeplatzes Bremerhafen viel bei¬ 
getragen. Bremen besitzt über 250 große Seeschiffe u. außerdem mehr als 100 Kü¬ 
stenfahrer u. Flußschiffe. Die Seefahrten gehen nach d. Ostseestädten, n. Hamburg 
u. Altona, Holland u. Belgien; bes. aber n. Nordamerika u. Westindien, auch n. 
Afrika u. Ostindien u. in die Südsee auf d. Wallfischsang. In den bedeutendsten 
Seestädten Amerika's finden sich Comptoire brem. Kaufleute. Zahl der jährl. ein¬ 
laufenden Schisse: 1,800. Einen Zuwachs am Verkehr hat Br. durch die Auswan¬ 
derungen n. Nordamerika erhalten, indem sich hier 1847— 1851: 155,589 n. 1851: 
37,493 Personen eingeschifft haben. Hanptartikel der Ausfuhr: Getreide, Mehl, 
Rauchfleisch, Butter, Käse, Bauholz, Branntwein, Eisen, alle Arten v. Fabrikerzeug¬ 
nissen, chem. Produkte u. a. Gesammtwerth d. Ausfuhr 1850: 62 Mill. ff. Haupt¬ 
artikel der Einfuhr: Taback, Zucker, Kaffee, franz. Weine, Reis, Baumwolle, Häute, 
Farbehölzer, Thran, Gewürze re. Gesammtwcrth d. Einfuhr 1850: 70 Mill. fl. Die 
seewärts eingeführten Waaren gehen größteutheils ins Binnenland. Außer dem di¬ 
rekten Handel unterhält Bremen große Geschäfte auf fremden Schiffen, indem Bre¬ 
mer Kaufleute Sendungen v. europ. Häfen n. Amerika, auch zw. Asien u. Amer. auf 
ihre Rechnung nehmen. — Geschichtliches. Ursprung unbekannt. Karl d. Gr. 
gründet in Br. ein Bisthum 788. Vereinigung des Erzbisth. Hamburg m. Bremen 
nach der Verbrennung Hamb, durch d. Normannen 845. Definitive Verlegung d. 
erzbischöfl. Sitzes v. Hamb. n. Bremen 1223; säcularifirt 1648. Mächtige Handelsst. 
u. Fest, seit d. 11 Jahrh., bes. unter d. Erzb. Adalbert -f 1072. Antheil am 1. Kreuz¬ 
zug 1099 u. an d. Befreiung Lissabons v. d. Mauren 1147. Gründung d. deutschen 
Ordens durch einige Bürger aus Bremen u. Lübeck bei der Belagerung v. Akkon 1190. 
Gründung v. Riga durch brem. Seefahrer 1158. Viele Kämpfe Br.'s m. d. Erzb., 
d. räuber. Adel u. den Friesen. Hansestadt seit 1284. Lutherisch 1522. Refor- 
mirt seit 1568. Freie Reichsstadt 1648 —1810. 1810—1813 Hauptst. d. franz. 
Dep. d. Wesermündungen. 1813 freie St. d. deutsch. Bundes. — Vaterstadt ber. 
Männer: Olbers, Astronom u. Arzt, geb. in Arbcrgen im Herzogth. Bremen, f in 
Bremen 1840. Heeren, Geschichtschreiber, geb. 1760, t in Güttingen 1842. Tre- 
viranuö, Arzt u. Mathematiker, geb. 1776, f 1837. — Vegesack. Msl. a. d. 
Weser. 2,000 E. Fabr. Weserhafen. Schiffbau. Schiffahrt. Bremcrhafen. St. 
a. d. Münd. d. Geeste in d. Messer. 1,500 E. Da d. Seeschiffe nicht mehr d. Weser 
hinauf n. Bremerhafen können, so erwarb Br. zur Anlage eines Hafens durch Tausch 
hier ein Stück Land v. Hannover. 2 bcfest. Hafen v. 21' u. 25' Tiefe. Der Bin¬ 
nenhafen faßt 80 Seeschiffe. 2 große Drydocks. Quarantäne. Auswandererhafen. 
Schiffahrt. Gegenüber a. d. Geestmündung: das hannöv. Fort Wilhelm. 
§. 65. 
Die Fürstenthilmer Lippe. 
1. Fürstenthum Lippe-Detmold. — 1. Bestandtheile. 1 größeres Gebiet; 
2 kleinere, von einander getrennte Theile. — 2. Grenzen. Jm O.: Hannover; Pyr¬ 
mont; preuß. Weftphalen. Jm N.: kurhess. Grafsch. Schauenburg; preuß. Westvhalen. 
Im W.: Westphalen. Im S.: Westphalen; Lippe-Schauenburg. — 3. Größe: 
20„ QM. — 4. Oberfläche. Größteutheils ein mäßig hohes Berg- u. Hügel¬ 
land in d. weftl. Wesergebirge; zum kleinern Theil Tiefland. Höchster Punkt: 
Velmerstoot 1,441'. a. Der nördlichste Theil von d. Geb. auf dem Walde; Vel- 
merstoot 1,441'. d. Der lippische Wald bis zur Dörenschlucht, durch welche 
d. Straße v. Lage durch d. Senne nach Paderborn führt. Barnackeu 1,396'. 
Große Egge 1,087'. Knick ha gen, au dessen NW. Fuße die Ext er steine. 
Falkeuberg 1,163'. Winnfeld 1,299'. Steinberg 1,266'. Grotenburg 
1,195'. c. Die SW. Hälfte der Tönskette. Herrmanns berg 1,136'. Töns- 
berg 1,049'. ä. Der nördlichste Theil der Paderborner Hochfläche. Köter¬ 
berg 1,507'. Schwalenberger Wald. e. Das Hügelland v. Lippe. Win- 
ter,”r8 1,355'. Bohnstapel sBobenstapel — obere, hohe Staffelt 1,030'. 
f. Die W erraeb ene von Detmold 412' u. Lemgo 350' bis Salzufeln 225'. 
k „ ""Aere Theil der Senne. — 5. Gewässer, a. Rheinsystem. Die 
Quellen d. Lippe, d. Emssystem. Einige Zuflüsse der Ems. o. Wesersystem. 
Böller, Lehrbuch der Geographie. II. 13
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.