Volks- und Staatsverhältnisse. §. 60. Abstammung und Sprache. 517
für eine Mischung von Dänen und Deutschen oder gar für
teutouisirte Dänen gehalten hat, obgleich Schul- und Kirchen¬
sprache bei ihnen bis heute deutsch sind. — In Feniern woh¬
nen, wie in Wagrien, teutouisirte Wenden; in den westlichen
Küstengegenden Schleswigs und den benachbarten Nordsee-
Inseln friesische Stämme, welche jedoch ihre eigenthümliche
Sprache nur noch in wenigen Distrikten bewahrt, übrigens
aber gegen die plattdeutsche vertauscht haben. Endlich gibt
es auch flämische und holländische Kolonisten, namentlich auf
der Insel Nordstrand. —
Die Grenze zwischen diesen deutschen Bevölkerungen und
der dänischen ist, wegen des erwähnten Verschwimmens der
Dialekte, schwierig zu bestimmen. Die dänische herrscht indeß
in den nördlichen und nordöstlichen Gegenden Schleswig's
auf dem Lande entschieden vor, während die Städte hier noch,
mit wenigen Ausnahmen, durchaus deutsch genannt werden
können. Eine geringe Zahl deutscher Kolonisten findet sich so¬
gar noch in Süd-Jütland; auch ist die deutsche Sprache,
selbst imeigentlichen Dänemark, unter den gebildeten Stän¬
den sehr verbreitet. —
Nach diesen Erörterungen kann die Zahl
der Schweden (einschließl. der entnatio-
nalisirten Finnen) zu 2,995000 Seelen
der Normänner (einschließl. der zu ih¬
nen gerechneten Bewohner der Färöer
und von Island) zu 1,280000 -
der Däner: (einschließt, der Kolonisten
in den normänn. Landen) zu 1,400000 -
sämmtlicher Skandinavier zu ... . ! 5,075900 Seelen
angenommen werden. —
Ihren Staaten einverleibt sind
Lappen und Finnen c 20000
Deutsche 740000
Gesammtbevölkernng der drei Staaten (mit
Ausschluß der nicht-europäischen Be¬
sitzungen) 6,435000 Seelen.