Full text: Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde (H. 3)

§ 8. Die Britischen Inseln. 
109 
Indianern, an der Küste auch von Negern und Mulatten, Mischlingen 
von Negern und Weißen, bewohnt. Es enthält schöne Nutzholzwaldungen, 
z. B. Mahagvnibäume. 
In Südamerika ist das britische Guyana eine blühende Kolonie. (Südamerika. 
Zwar ist auch hier das Innere schweifenden Indianern überlassen und 
das Klima ungesund; aber neben Kaffee und Baumwolle wird auf frucht¬ 
barem Schwemmlandboden auch hier Zuckerrohr in solcher Menge und 
Güte gebaut, daß über hundert, z. T. große Fabriken es verarbeiten. 
Hst. ist das modern eingerichtete 'Georgetown. — Ganz einsam und 
entlegen in schon rauhem Klima sind die Falklandinseln, der am dünnsten 
besiedelte Besitz Englands in Amerika. Sie bestehen aus Mittelgebirgs- 
land, das von alten Gesteinen aufgebaut ist. 
Die afrikanischen Besitzungen übertreffen in ihrer Gesamtheit um 6) Afrika, 
ein weniges die asiatischen an Raum, au Einwohnern alle außer den 
asiatischen. Sie liegen zerstreut an der W.-Küste und an der O.-Küste, 
vor allem aber im S. des Erdteils. Hier kann wie in Australien und 
in Kanada der Europäer körperlich mitarbeiten; deshalb ist das britische 
Südafrika, außerhalb der Tropen und z. T. hochgelegen, ein höchst wert¬ 
volles Auswanderungsgebiet. Freilich leidet es auf weite Strecken wie 
Australien unter Regenarmut. Auch hier spielt Wollschafzucht eine Haupt¬ 
rolle; auch hier wird aber Gold gefunden. Die südafrikanischen Kolonien 
haben sich zu einem Afrikanischen Staatenbnnd, ähnlich dem australischen (Südafrika- 
(S. 105), zusammengeschlossen, dessen gemeinsame Verwaltung von Pretoria ni^er 
aus geleitet werden soll, während das gesetzgebende Parlament in Kapstadt 
tagen wird. Es gab hier bisher das Kap land, Natal und die alten 
Buren-Freistaaten Oranje-Kolonie und Transvaal. Nach N. hat 
sich der englische Besitz bis über den Sambesi ausgedehnt. Kapland mußte 
den seefahrenden Nationen Europas mit Besitz in Ostindien als Rastort 
mit gesundestem Klima wichtig sein, zumal vor Erschließung des Kanals 
durch die Suez-Enge. Weizen, Wein und die angepflanzten Südfrüchte, 
besonders Apfelsinen, gedeihen vorzüglich, Schafzucht aber überwiegt; 
ein jüngster Anziehungspunkt wurde die Gegend der Vereinigung der 
beiden Quellflüsse des Oranjeflusses, dessen nördlicher VaaO heißt, 
durch den Fund der zahlreichsten und größten Diamanten. Sitz der 
Regierung ist ^Kapstadt am Tafelberg n. vom Kap, mit den Vor¬ 
städten über Ht. E. Auch Port Elizabeth ist ein besuchter Hafen. 
1 Dieses niederländische Wort (unser Wort fahl, trüb) wird von den Engländern 
wäl ausgesprochen; deshalb spricht man auch den Namen des Landes jenseits (trarw) 
des Vaal transwäl aus.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.