Full text: Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde (H. 3)

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II. Die autzerdeutschen Länder Europas. 
(Ostafrika.) 
(Westafrika.) 
Ausfuhr: Schafwolle und Straußenfedern, vor allem aber Gold und 
Diamanten, die besonders aus der Gegend von Kimberley [ftmberie] 
kommen; Strauße werden jetzt gezüchtet. Unter den Landesbewohnern 
überwiegen die eingeborenen Rassen stark, besonders die Kaffern, weniger 
die Hottentotten. Die niederländischen Ansiedler oder Buren ^ wanderten 
aus Unzufriedenheit mit der englischen Regierung zum Teil aus und 
gründeten jenseit des Oranjeflusses die beiden Buren-Freistaaten, die 
von den Engländern daun in zwei englische Kolonien verwandelt sind. 
Sie liegen zwischen den beiden Oranje-Quellflüssen und zwischen Vaal 
und Limpopo oder Krokodilfluß. Die Kolonie Transvaal ist in 
ihrem Süden bei ^Johannesburg sehr goldreich. — Natals zwischen 
Transvaal und der Küste, ist eine sehr fruchtbare englische Kolonie, 
„der Garten Afrikas", wo man schon Zuckerrohr baut; sie wird ganz über¬ 
wiegend von Kastern und zwar den Zulus ssulusj bewohnt, deren Land 
im weiteren NO. noch frei ist. Der Haupthafen ist 'Durban sdörbenj; 
von hier geht ebenso wie von Kapstadt und Port Elizabeth Eisenbahn 
ins Innere. Sie reicht über den Sambesi nach N. 
Deutsch-Ostafrika und der Kougostaat trennen das britische Süd¬ 
afrika vom gleichfalls britischen Ostafrika, Somal-Land und den unter 
englischem Einfluß stehenden Ländern des Sudan und Ägyptens (S. 57). 
Vor der O.-Küste ist Sansibar ein von England geleitetes Sultanat. 
Es ist jetzt nur noch klein, doch wichtig, weil von alter Zeit her die 
Hst. 'Sansibar das Herz für den gesamten Verkehr längs der ostafri¬ 
kanischen Küste und ins Innere des Festlandes hinein war und z. T. 
noch ist. Vom britischen Hafen Mombas führt eine Eisenbahn bis zum 
Viktoriasee. Die südafrikanischen Länder unter britischer Hoheit übertreffen 
an Raum Deutschland mehr als viermal, haben freilich nur 1/10 der 
deutschen Bevölkerung, und die ostafrikanischen einschließlich dem nörd¬ 
lichen Teil von Rhodesia und dem englischen Nyasagebiet sind an Flüche 
nahezu so groß wie die südafrikanischen. Baumwoll-, Zuckerrohranbau, 
Kokospalme und Kautschukgewinn ergeben Werte für die Ausfuhr. 
An der westafrikanischen Küste besitzt Großbritannien die Länder 
Gambia, Löwen- und Goldküste und Süd- und Nord-Nigerien mit 
Lagos, zusammen Länder, die an Raum etwa halb so groß sind wie 
das englische Südafrika. Es sind Gebiete tropischen Anbaus wie die 
ostafrikanischen, und die Erzeugnisse bestehen in Palmöl, Kautschuk, 
Elfenbein. Die Ertrüge der Negerwirtschaft kommen neben dem Anbau 
* Bur (niederländisch geschrieben boer) — Bauer. — 2 Nach dies natalis (d. h. 
Geburtstag, nämlich Christi); die Küste wurde am Weihnachtstage 1497 entdeckt.
	        
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