Full text: Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde (H. 3)

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III. Das Deutsche Reich. 
. Anhalt. 
Sachsen. 
(staatliche Munitions- und Gewehrfabrikation) "Spandau an der Spree¬ 
mündung, einst eine starke Festung; davon sw. liegt reizvoll zwischen 
Havelseen, Parks und bewaldeten Hügeln "Potsdam, Rbz.-Hst. und 
zweite Residenz mit mehreren Schlössern, z. B. dem Neuen Palais, 
Sanssouci und Babelsberg. Weiter w. "Brandenburg, nach dem 
die Mark benannt wurde, an der Havel, noch vor den Havelseen, aus 
denen der Plauesche Kanal austritt. Der NW., r. von der Elbe, ist 
die Priegnitz, der NO. auf dem Baltischen Landrücken, l. von der Oder, 
die seenreiche Uckermark mit Prenzlau, wo die Ücker ihre Durchflu߬ 
seen verläßt. Davon s. liegt am Finow-Kanal, w. von dessen Austritt 
aus der Alten Oder, Eberswalde, mit Forstakademie. Bon Berlin 
sw. vor dem Fläming treibt Luckenwalde rege Tuchfabrikation; sie 
erinnert an die nahe Lausitz und der Name Fläming an die ein gewan¬ 
derten Fläminger. 
6. Der Anteil des Herzogtums Anhalt auf beiden Ufern der Elbe 
um die Mündung der Mulde in die Elbe und der Bode in die Saale 
besitzt fruchtbaren Boden, daher Zuckerrübenbau und Zuckersiederei, auch 
schöne Laubwaldung in der Niederung der Mulde. Hst. "Dessau ander 
Mulde; Bern bürg an der Saale oberhalb der Bodemündung. Zusammen 
mit dem in den Harz reichenden W.-Flügel (S. 230) zerschneidet Anhalt 
die Provinz Sachsen in der Mitte beinahe ganz. 
7. Der Anteil der Provinz Sachsen umfaßt das Elbgebiet zu beiden 
Seiten von Anhalt. Die Provinz führt danach ihren Namen, daß ihre 
größere Hälfte (s. von Anhalt) früher fast ganz zu Sachsen gehörte, erst 
1815 vom Königreich Sachsen an Preußen abgetreten und in die Rbz. 
Erfurt und Merseburg umgewandelt wurde (S. 230, 231). In diesem Teil 
liegen im sandigen O. der Provinz an der Elbe Torgau und die Wiegen¬ 
stätte der Reformation Wittenberg, jene ober-, diese unterhalb der 
Mündung der Schwarzen Elster. Im Rbz. Magdeburg (n. von Anhalt) 
die *Hst. gl. N. mit 1/i Milk. E., am Elbübergang der großen WO.-Straße 
durch das Norddeutsche Tiefland, früher Sitz eines Erzbischofs, der als 
Fürst die weite Umgegend bis zur Bode und Havel hin beherrschte, jetzt 
starke Elbfestung, große Handels- und Industriestadt, besonders größter 
Zuckermarkt Deutschlands. Der umfangreichste Zuckerrübenbau (nebst 
Zuckersiederei) des Deutschen Reichs wird nämlich betrieben in der frucht¬ 
baren Niederung von Magdeburg sw. gegen den Harz hin nach Halber¬ 
stadt und Quedlinburg an der Bode, wo Blumengärtnerei und Sämerei¬ 
handel im großen betrieben wird, ferner über Aschers leben (in der 
Verengung der Provinz durch Anhalt) hinaus bis Halle und zur Goldenen
	        
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