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12ii. Zchlußbetrachtung.
1. Aal, Krebs, Muschel, Schlammschnecken leben nur im Wasser. Es sind
echte Wassertiere. Ente, Sumpfschildkröte und Frosch leben nur zeitweise im Wasser.
Es sind unechte Wassertiere (Wasserfreunde, Wasserbesncher.). — Einige der unechten
Wassertiere verleben ihre Jugend gänzlich im Wasser, werden hier geboren und machen
hier eine Verwandlung durch. (Frosch, Mücke, Wasserjungfer.) Andre werden aus
dem Lande geboren und suchen erst nach der Geburt das Wasser auf. (Ente.)
2. Da die echten Wassertiere nur im Wasser leben können, so müssen sie
auch hier ihre Nahrung finden können. Das thun sie auch. (Was frißt der Aal?
der Krebs? die Schlammschnecke?) Die unechten Wassertiere dagegen finden ihre
Nahrung sowohl im Wasser als auch ans dem Lande. (Was frißt die Ente? der
Frosch?) Wo sich die Tiere aufhalten, da finden sie ihre Nahrung, und umge-
kehrt, wo die Tiere ihre Nahrung finden, da halten sie sich auf.
3. In fließenden Gewässern ist der Grund gewöhnlich mit Kies oder Quarz
bedeckt. Diesen bringt das Wasser meist von den Bergen mit. In stehenden Ge¬
wässern dagegen ist der Grund schlammig. Der Kiesboden bietet wenig Nährstoffe
für die Pflanzen. Darum ist er auch gewöhnlich sehr pflanzenarm. Anders der
Schlammboden. Dieser gewährt den Pflanzen reichliche Nahrung, weshalb er ge¬
wöhnlich dicht mit Pflanzen benmchsen ist. Die Pflanzen bieten wieder vielen
Tieren (Enten, Fröschen, Schnecken u. a.) einen beliebten Aufenthaltsort. Daher
erklärt es sich, daß das Tier- und Pflanzenleben in stehenden Gewässern viel mannig¬
faltiger ist als in fließenden. — Das Qnellwasser sickert durch verschiedene Erd¬
schichten. Daher lösen sich in ihm verschiedene Mineralstoffe (Salz, Eisen, Kalk,
Schwefel u. a.) auf, die es nun den Tieren und Pflanzen als Nährstoffe zuführt.
xvm. Zm Torfmoore.
129. Der Torf.
Zerpflücke ein Stück Torf! Du wirst allerlei Pflanzenreste darin finden. Torf
ist also aus Pflanzen entstanden. — Man gewinnt den Torf im „Torfstiche".
Recht fester Torf wird mit einem Spaten gestochen und an der Luft zum Trocknen
ausgelegt. Der weiche Torf wird in Formen gefüllt und glatt gestrichen. — Der
Torf bildet sich in Sumpfgegenden. Hier wachsen Torfmoos, Schachtelhalm u. a.
Sumpfpflanzen. Während sie aber an der Oberfläche noch lustig grünen, ist ihr
unterster Teil oft schon abgestorben und braun gefärbt. Nach und nach wird die
ganze Pflanze braun: sie verkohlt. Der im Wasser stehende Teil der Pflanze
giebt nämlich nach und nach einen Teil seines Wasser- und Sauerstoffes ab, der
Kohlenstoff aber bleibt zurück. Bohrt man mit einem Stocke ein Loch in den
Sumpfboden, so steigen aus der Öffnung kleine Bläschen auf, die aus einer
chemischen Verbindung von Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. (Sumpf- und
Grubengas. S. 255.) So häuft sich alljährlich eine verkohlte Pflanzenschicht ans
die andre, und in etwa 30 Jahren hat sich eine Torfschicht gebildet, die 1—2 m
dick ist. — Die bedeutendsten Torfmoore finden sich zu beiden Seiten der Ems, in
der Lüneburger Heide, auf dem Riesengebirge u. s. w.
XIX. Im chebirge und Ietsen.
130. Das Eisrn.
1. Vorkommen. Eisen findet sich fast überall, wo Gebirge sind, so z. B.
im Harze, im sächsischen Erzgebirge u. s. w. Jedoch kommt es im natürlichen