127
Das Säulen der Zähne wird von mikroskopisch kleinen Pilzen
bewirkt, die in den zurückgebliebenen Speiseresten einen guten Nähr¬
boden finden.
Nach Dr. Bock.
75. Arbeit und Erholung.
yM den Lebensbedürfnissen des Menschen gehört eine geregelte
Tätigkeit. Ein träger Körper erleidet selbst bei sorgsamer Pflege
eine Einbuße an seiner Gesundheit und die durch Untätigkeit ver¬
ursachte Langeweile treibt leicht zu sittlich und gesundheitlich ver¬
werflichen Ausschreitungen. Anderseits verlangen Körper und Geist
eine regelmäßige Erholung und Ruhe nach der Arbeit, damit nicht
Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft Schaden leiden und über¬
mäßige Reizbarkeit, Abspannung, Schlaflosigkeit, Kopfschmerz und
vorzeitiger Kräfteverfall sich einstellen. Die Pflege der Gesundheit
erfordert ein richtiges Verhältnis zwischen Tätigkeit und Erholung;
doch lassen sich hiefür allgemeine Vorschriften nicht aufstellen, weil
Arbeitskraft und Erholungsbedürfnis bei jedem Menschen verschieden
sind. Vor allem ist es für die Gesundheit nicht gleichgültig, in welcher
Art die neben der Schlafzeit uns übrigbleibenden Ruhestunden aus¬
gefüllt werden.
Geistige Anregung auf der einen, Naturgenuß auf der anderen
Seite verschönern allen gebildeten Menschen die Zeit der Erholung.
Der, den sein Beruf zu körperlicher Anstrengung und Bewegung in
freier Luft nötigt, soll seinem Körper in den Freistunden Ruhe gönnen
und seine Zerstreuung vorzugsweise in geistiger Anregung, d. h. in
verständiger Unterhaltung, im Lesen nützlicher Bücher, in der Be¬
trachtung schöner Bildwerke oder in musikalischen Genüssen, suchen.
Wer dagegen vorwiegend geistig beschäftigt ist und seine Arbeitszeit
stehend oder sitzend in geschlossenem Raume zubringen muß, soll
in der Freizeit seinem Körper Bewegung verschaffen durch zweck¬
mäßige Leibesübungen, wie Turnen, Rudern, Reiten, soll die Muskeln
stählen und durch Aufenthalt in der freien Natur seinen Atmungs¬
werkzeugen frische, reine Luft zuführen. Wo aber durch körperliche
Leiden oder Gebrechen die Gesundheit bereits beeinträchtigt ist, da
muß ärztlicher Rat die Anleitung geben, wie die Erholungsstunden
nützlich angewendet werden.
Auch die Geselligkeit gewährt eine angenehme und der Ge¬
sundheit nicht schädliche Erholung, sofern sie auf ein richtiges Maß
beschränkt bleibt. Der Gedankenaustausch mit anderen Menschen