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Die Grenzen. 
Von letzterem berühren folgende Glieder die Küsten Europas: das ägäische 
rokko. Es bildet 3 große Busen, den von B alen cia, von Lion und von Genua und das 
tyrrhenische Meer mit dem Golf von Neapel, das zwischen Toskana, dem 
Kirchenstaat, Neapel, Sicilien, Sardinien und Korsika liegt. Aus letzterem führen 
der 1 M. breite Faro di Messina zwischen Neapel und Sicilien und die 2l/a M. 
breite Straße des heiligen Bonifacius zwischen Sardinien und Korsika. In 
der Meerenge von Messina liegt der den Allen so fürchterliche Strudel der 
Scylla und Charybdis oder der Calofaro. Jene ist ein Fels auf einer in 
das Meer hervorragenden Landenge, an welchem sich die vor- uut> rück fließenden 
Gewässer unaufhörlich brechen und dadurch eine heftige Brandung, die Charybdis, 
verursachen. Gegenwärtig hat der Strudel sehr an Wichtigkeit verloren; als Nel¬ 
son 1798 nach Abnkir schiffte, segelte er mit seiner ganzen Flotte ungefährdet durch 
die Meerenge. Die Südküsie Spaniens ist hoch, steil und felsig, die Ostkü ite 
mehr flach und niedrig; die französische Süd kn sie bis Marseille ist eine 
flache Sandküste mit Slrandseen, bis Nizza aber eine schöne Steilküste; Italien s 
Westküste ist in Sardinien und Kalabrien Steilküste mit Häfen, sonst meist nie¬ 
drig; die afrikanische Küste ist hafenarm und schutzlos, nur der Busen von 
Tunis, wo das alte Karthago lag, macht eine vortheilhafte Ausnahme. Inseln 
hat das Meer mehrere: Pit Hy usen und Balearen mit steilen und hafenreichen 
Küsten; Korsika und Sardinien mit schönen Steilküsten; Sicilien mit schö¬ 
nen Häfen am Westende; Elba; die Liparen und Aegaden. 
3. Das südöstliche Mittelmeer wird im S. von der einförmigen, nur in 
den beiden Syrien, den Golfen von Kabes und von Kibbir, gegliederten 
Küste Afrikas begrenzt, die größtentheils flach, sandig und schutzlos ist und nur 
an wenigen Punkten, am Hochlande von Barka und bei Alexandria vortheilhaftere 
Bildung zeigt. Im O. liegt die hafenarme Küste Palästinas und die steile 
Küste Phöniciens und Spriens, deren einst so berühmte Häfen jetzt zum Theil 
versandet sind. Im N. hat es die steile, hafenreiche Südküste von Kleinasien 
mit den Busen von Jskenderun und Satalia. Vor ihr liegt die schöne Insel 
C Y p e r n. 
4. Gegen N. bildet das SO. Mittelmeer 3 große Binnenmeere: das ägät- 
sche, jonische und adriatische Meer. 
a. Das ägäische Meer ist von S. nach N. 90 M. lang und 40 M. breit. 
Seine vortheilhafc gebildeten Küsten in Kleinasien, der europäischen Türkei und in Grie¬ 
chenland bilden mehrere größere Meerbusen; an der Ostküste von Griechenland die 
Busen von Nauplia, Aegina und Zeituni, in welch letzteren der Kanal von 
Tricheri führt; an den Ost- und Südküsten der europäischen Türkei: den Busen 
von Bolo, Salonichi, Kassandra, Monte Santo, Contessa, Enos 
und Saros; an der W ftküste Kleinasiens die Busen von Edremid, Eläa, 
Smyrna, Scalanova, Mendeliah, Kos und Symi. Zwischen der Insel 
Negroponte und Livadien liegt der Kanal von Talandi und die 240' breite 
Meerenge Enripos. Letzterer ist durch den öftern Wechsel der Ebbe und Fluth 
oder durch einen eigenthümlichen Mecreswirbel, den chalcidischen Strudel, be¬ 
kannt. Der Wechsel der Ebbe und Fluth tritt täglich 2 Mal, aber nicht zu be¬ 
stimmter Zeit ein. Das ägäische Meer ist mit Inseln übersäet: thracische In¬ 
seln; Negroponte; Kykladen; Sporadcn; Kandia. Wegen der vielen 
Inseln hieß es bei den Griechen Archipelagus [— Hauptmeer; Jnselmeers; die 
Türken nennen es Ak-Denghisi s— weißes Meers oder Adalar-Denghisi 
s— das Meer der Jnselnj. 
^ b. Das jonische Meer zwischen den busen- und hasenreichen Süd- und 
Westküsten Griechenlands, den schönen SO.Küsten Italiens und den durch gute 
Hafen ausgezeichneten Ost- und Südküsten Siciliens. In NO. Richtung ist es 60, 
tn SO. 75 M. weit. Busen an der Südküste von Griechenland: der Busen von 
Marathonisi und Koron; an der Westküste Griechenlands: der Busen von Ar¬ 
cadia, Patras, Epakto oder Korinth und Arta; an der SO. Küste Ita¬ 
liens: der Busen von Taranto und Squillace. 
o Die 7 M. breite Straße von Otranto führt in das adriatische 
Meer ss. Seite 4. Anm. 5s. 
5. Viele Flüsse münden in das mittelländische Meer: Ebro: Rhone; Tiber: 
Po; Orontes; Nil; viele Küstenflüsse.
	        
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