Full text: Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus

Volkskundliches. 
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26 504 Katholiken (5,5 °/0), 
1900 sonstige Christen (0,42°/0), 
1815 Israeliten (0,40%), 
59 sonstiger Religion (0,013°%. 
Nach ihrer Beschäftigung verteilte sich die erwerbstätige, dienende 
und beruflose Bevölkerung, die im Jahre 1907 248 386 Personen betrug, 
damals folgendermaßen: 
а) Landwirtschaft, Gärtnerei und Tierzucht 
Forstwirtschaft und Fischerei . . . 68 356 Pi 
б) Bergbau und Hüttenwesen, Industrie 
und Bauwesen....... 94263 
c) Handel und Verkehr..... 28469 
d) Häusliche Dienste (einschl. Lohnarbeit 
wechselnder Art)....... 3 388 
e) Militär-, Hof-, bürgerlicher und kirch¬ 
licher Dienst, sog. freie Berufsarten 13 393 
f) Dienende.........11712 
g) Ohne Beruf und Berufsangabe . . 28 805 
Ein erheblicher Teil (64%, nämlich 235 000 ha) der Bodenfläche be¬ 
steht aus Äckern, Gärten, Wiesen. Durch Klima und Bodenverhältnisse sehr 
begünstigt, gehört die Landwirtschaft unseres Herzogtums zu den ertrag¬ 
reichsten im deutschen Reiche. % des Ackerlandes sind mit Hafer, Weizen, 
Roggen bebaut, % kommt für Zuckerrüben, Kartoffeln, Spargel in Be¬ 
tracht. Dem Obstbau läßt man erst in neuerer Zeit gebührende Pflege 
zuteil werden. Der Zersplitterung des Grundbesitzes hat die Gesetzgebung 
seit langem vorgebeugt; von den im Privatbesitz befindlichen 200 000 ha 
sind 46% großbäuerlich, 32% mittelbäuerlich. Von Bedeutung ist ferner 
die Forstwirtschaft (30% d. Bodenfläche: 112000 ha), die viele Fabri¬ 
ken oder Meiler mit Material versorgt. Unter den ausgebeuteten Boden¬ 
schätzen stehen Braunkohlen, Erze, Kalisalze voran. Die Förderung von 
Braunkohlen betrug 1900 etwa 15 Mill. hl, die von Erzen im braun¬ 
schweigischen Bergwerke Rammelsberg 61 Mill. kg (Silber, Blei, Kupfer, 
Eisen), die von Kalisalzen 30 Mill. Zentner. Was die Industrie an¬ 
langt, so ist diese großenteils „bodenständig", sofern sie die im Lande vor¬ 
handenen Rohstoffe verwertet. Sie verarbeitet die Erzeugnisse der Land¬ 
wirtschaft (Zucker, Konserven, Würste und Fleischwaren, Mühlenerzeugnisse, 
Bier, Branntwein), der Forstwirtschaft (Holzsägerei, Holzstoff, Stühle, Kisten, 
Zündhölzer), der Bergwerke und Steinbrüche. Weltruhm hat die Herstellung 
von Wurst- und Fleischwaren, sowie von Konserven (Spargel, Erbsen, Bohnen, 
Blumenkohl, Karotten und sonstigem Gemüse, Kompottfrüchten, Fruchtsästen, 
Fleischspeisen). Ein stetig steigender Aufschwung ist der Maschinen- und 
Webeindustrie nachzurühmen. Erstere versorgt teils den einheimischen Bedarf 
an Maschinen für Landwirtschaft, Mühlen- und Zuckerindustrie, Bergbau, 
aen 
Van der Gesamt 
bevölkerung 
(495 900) 
42°/» 
2,36°/0 
5,81»/0.
	        
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