Full text: [Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj] (Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj)

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äwht sich kräftig zusammen, drückt das Blut in die Pulsadern 
hinaus, verlängert sich dabei und stößt mit der Spitze gegen 
die Rippen, und das ist der Herzschlag, den wir fühlen. Ist 
das Blut hinausgepreßt, so läßt die Zusammenziehung nach, 
das Herz erweitert und verkürzt sich wieder; aber in demselben 
Augenblicke strömt auch neues Blut durch die einwärts führen¬ 
den Pulsadern in die Kammern; es erfolgt ein neuer Reiz 
und ein abermaliges Zusammenziehen, und so geht es fort, ohne 
zu ermüden. Warum aber das Blut beim Zusammenpressen des 
Herzens nur durch die Pulsadern und nicht durch die Blut¬ 
adern hinausspritzt, hat seinen Grund in besonderen sogenannten 
Ventilen. Alle vier Adernstämme haben nämlich Klappen. 
An den Pulsadern öffnen sich diese auswärts, an den Blut¬ 
adern einwärts. Jene lassen zwar Blut hinaus, aber nicht 
herein; diese herein, aber nicht hinaus. — Bei einem gesunden 
Menschen schlägt das Herz 60 — 80 mal in jeder Minute, 
und seinen Umlauf, der 43,8 m beträgt, vollendet es in 
ö Minuten. Das Herz mit allen seinen Adern ist ein viel 
größerer Kunstbau als das kunstreichste Brunnenwerk, das durch 
seine Pumpen und unzählige Röhren eine große Stadt mit 
Wasser versieht. Wer macht, daß unser Herz ohne unser Zu¬ 
thun sich so beständig bewegt und hierdurch das Leben erhält? 
Habt ihr diese große Gnade Gottes auch je schon recht erkannt 
uild Gott mit gerührtem Harzen dafür gedankt? — 
2. Rätsel. 
Du siehst der Erde Eingeweide 
In meiner Silbe auf den ersten Blick; 
Doch steht ein H ihm links zur Seite, 
So wird's von deinem Eingeweide, 
So sonderbar das klingt, ein wesentliches Stück. 
3. Die Lunge. 
Die Lunge, von deren beiden Flügeln das Herz umgeben 
li\* besteht wohl aus zwei Millionen kleiner Zellchen und ist 
"nt noch einmal so viel der feinsten, zartesten Äderchen wun¬ 
derbar durchwebt. Mit jedem Atemzuge dringt die Luft, die 
wir einatmen, in jene Zellen, verläßt sie aber zum teil beim 
Ausatmen wieder, und dies ist es, was man das Atem¬ 
holen nennt, welches zur Fortdauer des Lebens unumgänglich 
notwendig ist; denn werden die Lungen gelähmt, so tritt augen- 
oltcklicher Tod ein. Die Ausdehnung der Lungen ist noch auf
	        
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