X. Der Krieg und die Jugendlichen
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7. Line wichtige Aufgabe der Gesundheitspflege der männlichen Jugend
liegt auf denr Gebiete des Alkohol- und des Tabakgenusses. Die
Mäßigkeitsbestrebungen sind gerade bei der großstädtischen Zugend wenig
erfolgreich, Üble Gewohnheiten und die Lucht, es den Erwachsenen gleich¬
zutun, sind schwer zu überwindende pemmungen, und doch sollte gerade
die Kriegszeit zu besonders starker Beeinflussung benutzt werden. Unsere
Soldaten genießen im Felde keine oder nur wenig alkoholische Getränke;
hohe sportliche Leistungen sind nur bei völliger Enthaltsamkeit möglich;
selbst die Russen, die als starke Branntweintrinker bekannt waren, müssen
jetzt auf den Genuß dieses beliebten Getränkes verzichten, und vielleicht sind
gerade deshalb ihre kriegerischen Leistungen besser, als erwartet wurde.
Der Zigarettenverbrauch der Jugendlichen ist enorm. Sie über die
Schädlichkeit für die Gesundheit und über die Verschwendung zu belehren,
ist Pflicht der Schule, selbst wenn das Vertrauen auf den Erfolg gering sein
sollte. Steter Tropfen höhlt den Stein; man werde nicht müde und vertraue
auch der Wirkung seiner erziehlichen Maßnahmen für die Zukunft. Es muß
eine selbstverständliche Verpflichtung sein, daß bei Veranstaltungen der Schule
das Rauchen und Trinken unterbleibt.
8. Viele unserer Schüler haben schwer zu arbeiten; sie arbeiten gern,
oft auch unter Verhältnissen, die ihrer Gesundheit nicht sehr zuträglich sind.
Um so nötiger ist dann eine rechte Art der Erholung, wergroßstädtische
Verhältnisse kennt, weiß, daß hier viel gebessert werden kann. Die Erholungen
sind vielfach gesundheitsschädlicher als die Arbeit, wie veredelnde Geselligkeit
zu pflegen ist, zeige ihnen die Fortbildungsschule.
C. Der Arieg ein Mahner zur Arbeit
nu£> }nm Lernen.
1. Es geht ein großes wollen durch das ganze Volk. Unsere herrlichen
Truppen wollen siegen, und fürchten weder Rot noch Tod; die in der peimat
geheilten Verwundeten streben hinaus zur Front, sie wollen Schulter an
Schulter mit ihren Kameraden weiter kämpfen bis zum glorreichen Ende;
die Freiwilligen drängen sich zu den Waffen, sie wollen dem Vaterlande
ihre Kräfte weihen; Frauen und Mädchen aus allen Ständen stellen sich
freiwillig in den schweren Dienst der Krankenpflege, Millionen von ihnen
stricken und nähen für die Soldaten und arbeiten zur Linderung der Rot,
die der Krieg über viele Familien gebracht hat; sie wollen ihre Kräfte dem
Dienste des Vaterlandes weihen. Dieses große wollen, das erwachsen ist
aus dem tiefsten Urgrund der Volksseele, dem deutschen Gemüt, und sich
betätigt in opferwilligem vaterländischen Dienst, hat auch unsere Jugend
ergriffen. Für die nachhaltige Wirkung der begeisterten Pingabe an Volk
und Vaterland auch über die Kriegs- und Leidenszeit hinaus zu sorgen,
ist unsere vaterländische Pflicht.
2. Arbeiten und lernen! Das ist weiter die große und eindringliche
Ulahnung des Krieges an das junge Deutschland. — Zn „Krieg, Gewerbe
und Pandel" ist gezeigt worden, wie durch die plötzliche Umschaltung der